S&P 500: Bullen hoffen – doch diese Stolperfallen drohen jetzt

Veröffentlicht am 28.04.2025, 14:22
© Reuters

Investing.com - Der US-Leitindex S&P 500 hat am Freitag dank neuer Hoffnungen auf ein Handelsabkommen mit China und einer womöglich moderateren US-Notenbank leicht über der Marke von 5.500 Punkten geschlossen. Damit pendelt der Index weiter innerhalb seiner Handelsspanne zwischen 5.000 und 5.500 Punkten, die er in der vergangenen Woche mehrfach getestet hatte.

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Michael Wilson, Chefstratege für US-Aktien bei Morgan Stanley (NYSE:MS), äußerte sich vorsichtig. Zwar sei ein kurzfristiges Überschreiten der 5.500er-Marke möglich, für einen nachhaltigen Ausbruch über die nächste Widerstandszone zwischen 5.600 und 5.650 Punkten brauche es jedoch mehrere Voraussetzungen, sagte er. Dazu gehörten eine spürbare Senkung der Zölle gegenüber China, eine marktfreundlichere Fed, zehnjährige US-Renditen unter 4 Prozent ohne Rezessionsgefahr sowie klar positive Gewinnrevisionen.

Solange diese Faktoren nicht sichtbar würden, dürfte das sogenannte Range-Trading anhalten, meinte Wilson.

Besonders hob Wilson die Entwicklung der Zinssätze hervor. Die enge Verbindung zwischen den Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen und den Aktienkursen habe sich zuletzt deutlich abgeschwächt. Höhere Renditen spiegelten derzeit eher gestiegene Risikoaufschläge wider als ein stärkeres Wachstum, so der Experte. Sollte die Rendite der zehnjährigen Anleihe unter 4 Prozent sinken, könne dies einen Ausbruch des S&P 500 nach oben begünstigen. Steige sie jedoch über 4,5 Prozent, drohe eine riskantere Marktphase.

Mit Blick auf die Positionierung setzt Wilson weiter auf große, qualitativ starke Unternehmen, vor allem in zyklischen Branchen, die bereits eine wirtschaftliche Abkühlung eingepreist hätten. Es handle sich dabei aber nicht um eine pauschale Kaufempfehlung für alle Zykliker (NYSE:XLY), sondern um eine gezielte Auswahl einzelner Aktien, betonte er.

Ein Risiko sieht der Stratege nach wie vor am Arbeitsmarkt. Die Börsen hätten eine moderate Konjunkturabkühlung inzwischen eingepreist, einen deutlichen Einbruch am Arbeitsmarkt aber nicht. Bleibe der Jobmarkt über mehrere Monate hinweg stabil, sei Entwarnung möglich. Andernfalls drohe weiter das Risiko einer milden Rezession.

Unterdessen bleiben die Gewinnrevisionen unter Druck. Wilson zufolge ist die Breite der positiven Revisionen auf den tiefsten Stand seit 2022 gefallen. Die Gewinnschätzungen für 2025 und 2026 seien seit Jahresbeginn bereits um rund drei Prozent gekürzt worden.

Für etwas Entspannung sorgten zuletzt jedoch überraschend starke Quartalszahlen: Die Gewinnüberraschungen im ersten Quartal lagen laut Wilson über dem historischen Durchschnitt und hätten den Markt gestützt.

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