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S&P 500, Nasdaq 100: Bodenbildung schon drin?

Veröffentlicht am 12.08.2022, 09:09
Aktualisiert 12.08.2022, 09:14
© Reuters

von Robert Zach 

Investing.com - Inflation, höhere Leitzinsen und der Ukraine-Krieg haben die Anleger in diesem Jahr ordentlich durchgeschüttelt. Der S&P 500 rutschte sogar in seinen ersten Bärenmarkt seit 2020, und der Nasdaq 100, der technologielastige und zinssensitive US-Aktienindex, stand in der Spitze um rund 30 Prozent tiefer. Seit Mitte Juni befindet sich die Wall Street jedoch in einer Erholungsphase. Das wirft unweigerlich die Frage auf, ob wir den Tiefpunkt bereits gesehen haben.

Goldman Sachs (NYSE:GS) meint, das finale Tief an der Wall Street sei noch nicht erreicht.

"Trotz der jüngsten Erholung in unserem Positionierungsindikator sind wir noch nicht davon überzeugt, dass wir die 'wahre' Talsohle bei der Positionierung bereits durchschritten haben, zumal wir glauben, dass der weitere Verlauf von den Makro-Daten abhängen wird", schrieben die Experten der US-Investmentbank.

Tatsächlich bestehe ohne eine positive Veränderung der gesamtwirtschaftlichen Dynamik das Risiko einer weiteren Abwärtsbewegung am Markt, glauben die Goldman-Analysten.

"Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die positive Entwicklung von systematischen und nicht von fundamentalen Anlegern getrieben wird", hieß es in der Notiz.

Mit anderen Worten: Diese nach festgelegten Systemen agierenden Händler waren noch nicht bärisch genug, um die These einer Bodenbildung zu unterstützen.

"Ohne eine breite Überzeugung unter den Anlegern, dass die Erholung gesund ist, dürfte das derzeit niedrige Volatilitätsniveau nur schwer aufrechtzuerhalten sein. In einem solchen Szenario könnten systema­tische Anlage­strategien recht schnell ihr Risiko reduzieren", warnten die Analysten.

Die Investmentbank beruft sich bei ihrer These auf die Futures-Daten der Commodity Futures Trading Commission und legt dabei den Schwerpunkt auf große institutionelle Anleger.

Gemäß den von Goldman beobachteten Marktindikatoren sind die Anleger noch nicht so bärisch, wie es in der Vergangenheit für einen echten Tiefpunkt typisch war.

"Der 'echte' Tiefpunkt unseres Indikators liegt im Allgemeinen unter dem 20. Perzentil, ein Niveau, das wir bisher in diesem Jahr noch nicht erreicht haben. Demnach könnte es noch Raum für eine Abwärtsbewegung geben, insbesondere nach temporären Erholungen", meinen die Analysten.

Etwas differenzierter sieht die Sache Andreas Steno Larsen, ein unabhängiger Analyst und früherer Global Chief Strategist bei der Nordea. In einer E-Mail-Notiz schrieb er, dass sich die Börsen, speziell Tech-Aktien (NYSE:XLK) und diskretionäre Werte (NYSE:XLY), in letzter Zeit deutlich erholt haben, aber die spekulativen Teile des Marktes müssten noch begreifen, dass "die Liquidität trockener wird als ein Wodka-Martini".

Die US-Notenbank Fed hat die Zinsen in diesem Jahr bereits viermal angehoben. Dabei ist der Leitzins von 0,00 bis 0,25 Prozentpunkten auf 2,25 bis 2,50 Prozent gestiegen. Weitere Zinsanhebungen sollen folgen. Das oberste Ziel der Notenbanker besteht derzeit darin, die höchste Inflation seit vier Jahrzehnten wieder auf das Ziel von 2 Prozent zu bringen. Um dies zu erreichen, nehmen sie auch einen wirtschaftlichen Abschwung in Kauf.

Gleichwohl zieht der Analyst auch Parallelen zu den 1970er Jahren, als sich die Märkte immer dann kräftig erholten, wenn es Anzeichen für ein Nachlassen des Inflationsdrucks gab. 

Der Verbraucherpreisindex in den USA war im Juli unerwartet deutlich auf 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gefallen, nach 9,1 Prozent im Juni.

"Wir könnten auf eine Periode im Stil der 70er Jahre zusteuern, in der sich Inflation und rezessionsbedingte Disinflation abwechseln und die Zentralbanken die angebotsbedingte Inflation durch eine Rezession bekämpfen müssen. Voraussichtlich werden die Märkte zunächst dem Narrativ folgen, dass die Inflation vorbei ist und die Wirtschaft in 3 bis 6 Monaten die Talsohle erreichen wird. Danach wird das gleiche angebotsbedingte Inflationsproblem wieder auftauchen und damit auch weiterhin konjunkturelle Schwankungen hervorrufen, bis wir die zugrunde liegenden Probleme bei der Nahrungsmittel- und Energieversorgung gelöst haben", schrieb er in einer Notiz.

Quelle: Andreas Steno und Macrobond

Wegen eines möglichen vorläufigen Inflationsgipfels in den USA ist Larsen derzeit Long im S&P 500. Short-Positionen hält er dagegen im DAX (Peak-Inflation in der EU noch nicht erreicht) und bei Rohstoffen, insbesondere Öl wegen der Aussicht auf weiter fallende PMI-Werte, die sich in einer niedrigeren globalen Ölnachfrage niederschlagen dürften.

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der Markt macht eh immer das Gegenteil von dem was alle erwarten. Es dürfen immer nur wenige Reich werden und nicht alle, sonst funktioniert das System nicht :)
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