Investing.com - Die US-Börsen haben am Dienstag nur leichte Gewinne verbucht. Während der S&P 500 minimal zulegte, drückten Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell auf die Stimmung. Powell machte klar, dass die US-Notenbank keine Eile habe, die Zinsen zu senken - ein Dämpfer für Investoren, die auf eine baldige weitere Lockerung der Geldpolitik gesetzt hatten. Zudem sorgt US-Präsident Donald Trump mit neuen Strafzöllen für Unruhe.
Der Dow Jones Industrial schloss 0,3 % höher, der S&P 500 legte um 0,1 % zu, während der Nasdaq Composite um 0,4 % nachgab.
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Powell sieht keinen Grund zur Eile
Powell trat vor dem Bankenausschuss des Senats auf die Bremse. Angesichts einer weiter robusten Wirtschaft und einer bereits weniger straffen Geldpolitik sei es nicht nötig, die Zinsen kurzfristig zu senken, sagte er. "Unsere geldpolitische Ausrichtung ist inzwischen deutlich weniger restriktiv. Da die Wirtschaft weiterhin stark ist, besteht kein unmittelbarer Anpassungsbedarf," so Powell.
Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Die Renditen für US-Staatsanleihen zogen an, und an den Märkten sank die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im März weiter. Laut dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com rechnen Anleger nun fest damit, dass die Notenbank die Zinsen erst einmal unverändert lässt.
Am Mittwoch folgt Powells zweite Anhörung vor dem Kongress. Dabei dürfte es vor allem um die Auswirkungen von Trumps Handelspolitik auf Inflation und Wirtschaftswachstum gehen. Ein neuer Inflationsbericht steht ebenfalls an - erwartet wird eine leichte Abschwächung der Gesamtinflation, aber ein Anstieg der Kernrate.
Trump verschärft Zollpolitik - Stahl und Aluminium im Visier
Nach wochenlangen Drohungen hat Trump nun Tatsachen geschaffen: Der Präsident unterzeichnete Dekrete, die Strafzölle von 25 % auf Stahl- und Aluminiumimporte festlegen. Bislang geltende Ausnahmen für Kanada, Mexiko und Brasilien fallen weg.
Doch damit nicht genug: Trump ließ durchblicken, dass weitere Maßnahmen folgen könnten - darunter Zölle auf Autos, Halbleiter und Medikamente. Zudem kündigte er an, dass die USA ihre Importzölle an das Niveau anderer Länder anpassen könnten - ein Schritt, der den internationalen Handel erheblich belasten würde.
Anleger blicken nun gespannt darauf, ob Trump seine Drohung wahr macht und die Handelsspannungen weiter eskalieren. Die Unsicherheit steigt, denn Gegenmaßnahmen der betroffenen Länder könnten nicht lange auf sich warten lassen. Die EU hat bereits eine Antwort auf Trumps Zölle auf Stahl und Aluminium versprochen.
Unternehmenszahlen: Coca-Cola überzeugt, Marriott enttäuscht
Die Berichtssaison geht in die heiße Phase. Mittlerweile haben mehr als die Hälfte der S&P-500-Unternehmen ihre Quartalszahlen veröffentlicht. Die Gewinne liegen im Schnitt um 14,8 % höher als vor einem Jahr - ein deutlicher Anstieg gegenüber den ursprünglichen Prognosen von unter 10 %.
Coca-Cola (NYSE:KO) legte um fast 5 % zu. Der Getränkeriese übertraf die Erwartungen bei Umsatz und Gewinn - starke Nachfrage nach Softdrinks und Preiserhöhungen zahlten sich aus. Shopify (NYSE:SHOP) schloss 3 % höher. Das E-Commerce-Unternehmen profitierte von einem starken Weihnachtsgeschäft und der Einführung neuer KI-Funktionen.
Marriott International (NASDAQ:MAR)musste dagegen einen Rückschlag hinnehmen. Die Hotelkette verlor über 5 %, nachdem der Ausblick für 2025 enttäuschte - insbesondere das Geschäft in China bleibt schwach. WK Kellogg (NYSE:KLG)konnte Anleger dagegen überzeugen. Dank konsequenter Kostensenkungen erzielte der Frühstücksflocken-Hersteller eine bessere Marge als erwartet. Die Aktie legte um 4 % zu.
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