NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Entspannungssignale in der Ukraine-Krise haben die Ölpreise am Donnerstag belastet. Ein Barrel (159 Liter) der europäischen Ölsorte Brent zur Lieferung im Juni kostete gegen Mittag 107,58 US-Dollar. Das waren 56 Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Marke WTI gab um 35 Cent auf 100,42 Dollar nach.
In der krisengeschüttelten Ukraine wächst die Hoffnung auf einen Dialog der Konfliktparteien. Die prowestliche Führung in Kiew betonte, sie wolle Gespräche mit politischen Kräften und Vertretern sowie der Gesellschaft in den russisch geprägten Regionen im Südosten des Landes führen. Dies habe für Entspannung am Ölmarkt gesorgt, sagten Händler.
Allerdings gibt es weiter Zweifel an einem Durchbruch in der Krise. So wollen prorussische Kräfte in der Ostukraine das Referendum trotz der Aufforderung von Russlands Präsident Wladimir Putin nicht verschieben. Zudem will die Regierung in Kiew ihre "Anti-Terror-Operation" im Osten fortsetzen.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat sich nicht verändert. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel am Mittwoch wie schon am Vortag im Durchschnitt 103,69 US-Dollar. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.