von Dhirendra Tripathi
Investing.com – Aktien von Stahl- und Eisenerzproduzenten stürzten am Montag an den Weltmärkten ab. Ursache war die Angst der Marktteilnehmer vor einer Kettenreaktion in Folge der Krise beim Immobilienkonzern China Evergrande (OTC:EGRNY).
Die ADRs von ArcelorMittal (NYSE:MT) fielen im vorbörslichen Handel am Montag an der NYSE um 5,5%, bei BHP (NYSE:BHP) betrug das Minus 5,4%, bei Rio Tinto (NYSE:RIO) 6% und bei Vale (NYSE:VALE) 3%. Anglo American (LON:AAL) brach im regulären Handel in London um 7% ein und Fortescue Metals beendete den Handel in Sydney (ASX:FMG) um 4% niedriger.
Die Evergrande-Aktien brachen im Handel an der Hongkonger Börse um mehr als 10 % ein und erreichten ein 11-Jahres-Tief, als der in Schwierigkeiten geratene Immobilienentwickler mit dem Verkauf von Vermögenswerten zu hohen Abschlägen begann. Nach Angaben von Reuters blieben die Händler angesichts der am Donnerstag fälligen Zinszahlung des zweitgrößten chinesischen Immobilienkonzerns nervös.
Es gibt Sorgen, dass ein Zahlungsausfall weitere Risiken im chinesischen Finanzsystem offenlegen könnte, angesichts der 300 Milliarden US-Dollar an Verbindlichkeiten, mit denen das Unternehmen in der Kreide steht.
Die Aktien von Stahl- und Eisenerzunternehmen kamen in letzter Zeit unter Druck, weil der weltgrößte Verbraucher seine Stahlproduktion auf das Vorjahresniveau von rund 1,05 Milliarden Tonnen begrenzen will. Laut UBS (SIX:UBSG) dürfte die Produktion im Jahr 2021-22 bei 1,07 Milliarden Tonnen liegen und im Jahr 2022-23 stagnieren. Das sind etwa 5 % weniger als die vorherige Prognose der Bank von 1,13 Milliarden Tonnen.
Für Unsicherheit an den Märkten sorgen auch die in dieser Woche anstehenden Zentralbanksitzungen, allen voran die der Federal Reserve.
Die Fed beginnt ihre zweitägige Sitzung am Dienstag. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den möglichen Äußerungen der Notenbank zu einem Zeitplan für die Drosselung der Anleihekäufe. Laut Reuters herrscht am Markt Konsens darüber, dass die Bank im Großen und Ganzen an ihren Plänen festhalten wird, die Stimulus-Maßnahmen noch in diesem Jahr zu reduzieren, jedoch noch mindestens einen Monat warten wird, bevor sie Einzelheiten zu einem konkreten Fahrplan bekannt gibt.