von Geoffrey Smith
Investing.com - Häuslebauer, Banken und Versorgungsunternehmen waren am Freitag die großen Gewinner, als die britischen Aktien nach dem Wahlsieg der Konservativen zulegten.
Das Ausmaß des Sieges radierte die Gefahr aus, dass die radikale linke Labour Party auf absehbare Zeit die Tagesordnung bestimmt. Zudem ließ die Unsicherheit im Hinblick auf die Zukunft der Banken des Landes und seiner privatisierten Versorgungsunternehmen in den Bereichen Wasser und Energie sowie der Bahnbetreiber.
Um 5:20 Uhr ET (10:20 GMT) waren vier der größten Gewinner im FTSE 100 Hausbau-Aktien. Taylor Wimpey (LON:TW) stieg um 14,9%, während Barratt Developments (LON:BDEV) um 12,0%, Persimmon (LON:PSN) um 11,1% und Berkeley (LON:BKGH) um 12% zulegten. Die Mittelständler Bellway (LON:BWY) und Redrow (LON:RDW) legten jeweils rund 10% zu.
Unter den Finanzwerten legte besonders die Royal Bank of Scotland (LON:RBS) - die Bank, die aufgrund der großen verbleibenden staatlichen Beteiligung am stärksten unter der möglichen Einmischung einer Labour-Regierung zu leiden hätte - zu. Die Aktien stiegen um 11,8%. Die Lloyds Banking Group (LON:LLOY) legte um 7,5% und Barclays (LON:BARC) um 8,2% zu, wobei die ausschließlich auf Großbritannien fokussierte CYBG (LON:VMUK) ebenfalls um 18% stieg.
Die britischen Vermögensverwalter profitierten ebenfalls von dem Glauben, dass die größere politische Sicherheit den Privatanlegern das Vertrauen gibt, wieder in Aktien zu investieren, was seit dem Brexit-Referendum 2016 nachgelassen hatte.
So stiegen die Retail-Investmentportale wie Hargreaves Lansdown (LON:HRGV) und AJ Bell (LON:AJBA) um 9,3% bzw. 5,8%, während Jupiter Fund Management (LON:JUP) um 5,4% und St. James's Place (LON:SJP) um 6,3% zulegte.
Bei den Versorgungsunternehmen verzeichnete das Wasserunternehmen Severn Trent (LON:SVT) einen Gewinn von 7,8%, während der Strom- und Gasnetzbetreiber National Grid (LON:NG) um 6,5% zulegte. Die Energieversorger Centrica (LON:CNA) und SSE (LON:SSE) stiegen um 6,6% bzw. 8,3%.
Die Labour Party hatte gedroht, viele der Services, die von Margaret Thatcher und ihrem Nachfolger John Major zwischen 1980 und 1997 privatisiert worden waren, wieder in den öffentlichen Besitz zu bringen.
Auch die auf Großbritannien fokussierten Einzelhandels- und Konsumaktien waren deutlich gestiegen, da das Ende einer turbulenten Phase der politischen Unsicherheit gekommen ist. Marks and Spencer (LON:MKS) stieg um 7,4%, British Foods (LON:ABF) um 5,9% und die Restaurantkette Greggs PLC (LON:GRG) um 4,3%.
Johnson hat unter anderem große Steigerungen der öffentlichen Ausgaben versprochen, die in höhere Verbraucherausgaben münden sollen. Wenn sich das als richtig erweist, dann werden auch die Erwartungen an weitere Zinssenkungen der Bank of England nachlassen, was die Bankaktien weiter stützt.