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Veröffentlicht am 22.04.2012, 10:36
KPMG: Autohersteller in China müssen Überkapazitäten managen /

Kapazitätsausweitung 2009 bis 2014 um über 100 Prozent

Berlin/Peking (ots) - Für Autohersteller in den Wachstumsmärkten

Brasilien, Russland, Indien und China wird es immer wichtiger, sich

mit dem Problem der Überkapazitäten zu beschäftigen. Denn aufgrund

der starken einheimischen Nachfrage und durch staatliche Anreize wird

die Zahl der Autofabriken in diesen Ländern in den kommenden Jahren

stark wachsen. Alleine in China wird sich die Zahl der Werke von 2009

bis 2014 von 120 auf knapp 160 erhöhen. Dadurch ergibt sich eine

Kapazitätsausweitung um 117 Prozent auf 35 Millionen Fahrzeuge pro

Jahr. Das hat eine aktuelle KPMG-Analyse auf Basis der Daten von LMC

Automotive ergeben, die heute anlässlich der Peking Motor Show

(23.4.-2.5.2012) vorgestellt wurde. Diese Zahl wird durch den

ambitionierten '12. Fünf-Jahres-Plan' bestätigt, der einen Anstieg

der Produktionskapazität in China von heute rund 23 Millionen

Fahrzeugen auf über 37 Millionen in 2015 vorsieht.

Mathieu Meyer, globaler Leiter des Automobilbereichs bei KPMG:

'Hersteller in China scheinen gewillt zu sein, hohe Risiken

einzugehen, um ihre Marktpräsenz im Reich der Mitte sicherzustellen.

Überkapazitäten sind auch in einem gewissen Ausmaß nötig, um auf eine

schwankende Nachfrage möglichst flexibel reagieren und vom rasanten

Wachstum in den Schwellenländern profitieren zu können. Doch eine

sich abzeichnende Überkapazitätsquote von dauerhaft rund 30 Prozent

ist bei weitem zu hoch. Angesichts der sich in China abkühlenden

Nachfrage bei gleichzeitigem Ausbau der Kapazitäten wird ein

effektives Kapazitätsmanagement zu einer unabdingbaren Voraussetzung,

wenn die Hersteller ihre Fixkosten im Griff behalten und sich

angemessene Margen sichern wollen.'

Auf dem chinesischen Markt konkurrieren über 130 Hersteller

miteinander. Andrew Thomson, Leiter des Automobilbereichs von KPMG

China: 'Die meisten davon sind kleine Unternehmen mit geringer

Profitabilität und einer jährlichen Produktionskapazität von weniger

als 10.000 Fahrzeugen. Diese Zahlen machen deutlich, dass auch das

Problem der strukturellen Überkapazitäten gelöst werden muss.'

Chinesische Exporte verschärfen die Lage für westliche Hersteller

Bei der sich abzeichnenden Abflachung der inländischen

Auto-Nachfrage werden chinesische Autohersteller auch ihre

Exportbemühungen deutlich verstärken müssen, um die entstehenden

Produktionskapazitäten auslasten zu können. Spätestens 2014 werden

über 1 Million in China produzierte Fahrzeuge den Weg auf den

Weltmarkt finden - Tendenz stark steigend. Mathieu Meyer: 'Das

verschärft die Lage zusätzlich. Zudem wird es für die europäischen

und amerikanischen Hersteller immer schwieriger, auf dem Heimatmarkt

vorhandene Produktionskapazitäten durch Exportfahrzeuge auslasten zu

können. Zumal auch die Kapazitäten in Indien von 2011 bis 2014 um

rund 2,5 Millionen Fahrzeuge steigen werden und in Brasilien dank

einiger neuer Werke im gleichen Zeitraum über 800.000 Einheiten an

zusätzlicher inländischer Kapazität hinzukommen.'

In Brasilien scheint es den Konzernen bereits gelungen zu sein,

eine ausgewogene Balance zwischen maximaler Flexibilität und

niedrigen Fixkosten herzustellen. So soll die Produktionskapazität

der dortigen Hersteller bis 2016 zwar um rund 1 Million Fahrzeuge

aufgestockt werden, aber auch zu über 90 Prozent ausgelastet sein.

Mathieu Meyer: 'Das liegt daran, dass der brasilianische

Automobilmarkt im Gegensatz zu seinen asiatischen Pendants schon seit

Jahrzehnten mit sehr hoher Volatilität konfrontiert ist.

Fahrzeughersteller in Brasilien können beim Thema

Kapazitätsmanagement dementsprechend auf jahrelange Erfahrungen

zurückblicken. Automärkte wie China und Indien dagegen kennen bisher

nur eine Richtung, nämlich aufwärts.'

In Deutschland werden die Produktionskapazitäten hingegen moderat

wachsen. Von 2011 bis 2014 ist ein durchschnittliches jährliches

Kapazitätswachstum von etwa 2,4 Prozent zu erwarten. Konnten die

deutschen Hersteller dank der boomenden Nachfrage in den

Wachstumsmärkten 2011 ihre Werke noch zu 90 Prozent auslasten, wird

die Auslastung in den kommenden Jahren voraussichtlich auf rund 80

Prozent sinken. Die tatsächliche einheimische Produktion dürfte im

selben Zeitraum von 5,98 Millionen (2011) um zwei Prozent jährlich

auf 5,63 Millionen in 2014 zurückgehen.

Originaltext: KPMG

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/33170

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Pressekontakt:

KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Marita Reuter/Thomas Blees

Tel.: (0 30) 20 68-11 18, Fax: (0 30) 20 68-11 48

E-Mail: mreuter@kpmg.com / tblees@kpmg.com

KPMG im Internet: www.kpmg.de

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