FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) ist am Dienstag daran gescheitert, die psychologisch wichtige Marke von 12 000 Punkten zurückzuerobern. Inzwischen kämpft er um die Schwelle von 11 900 Punkten. Vor allem die Aussicht auf einen schwachen Börsenstart in den USA setzt dem deutschen Leitindex aktuell zu.
Der Markt tut sich laut Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets nach dem Kursrutsch der vergangenen Woche schwer. Potenzielle Käufer blieben aktuell weiterhin lieber an der Seitenlinie, sagte er. Am Nachmittag büßte das Börsenbarometer 0,60 Prozent auf 11 914,53 Punkte ein und knüpfte damit an seinen mehr als dreiprozentigen Verlust aus der ersten September-Woche an. Ein zeitnaher Test des Jahrestiefs um die 11 700 Punkte wird zunehmend wahrscheinlicher.
Der MDax (MDAX), der Index der mittelgroßen Werte, gab am Dienstag um 0,42 Prozent auf 26 228,87 Punkte nach. Der TecDax (TecDAX) verlor 0,24 Prozent auf 2902,07 Zähler. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) sank um 0,45 Prozent.
Unternehmensseitig rückten im Leitindex erneut die Versorgeraktien auf die vorderen Plätze. Sie profitierten von einer positiven Studie der US-Investmentbank Morgan Stanley (NYSE:MS) zur europäischen Branche. Analystin Carolina Dores erklärte dabei das RWE (4:RWEG)-Papier, das zuletzt um 0,2 Prozent zulegte, zu ihrem Favoriten. Die Eon (4:EONGn)-Aktie als Spitzenwert im Dax gewann 1,0 Prozent.
Die Aktie von Fresenius (4:FREG) zählte mit plus 0,2 Prozent ebenfalls zu den gefragten Werten. Eine Aufsichtsbehörde in den USA stellte beim Generikahersteller Akorn (2:AKRX) Datenintegritätsprobleme fest, was Händlern zufolge dem deutschen Medizinkonzern in die Karten spielen dürfte. Fresenius hatte die milliardenschwere Übernahme des US-Unternehmens wegen derlei Gründen abgeblasen.
Nach Verkehrszahlen für August fiel die Aktie der Lufthansa (4:LHAG) um 1,3 Prozent. Die Fluggesellschaft enttäuschte vor allem im Frachtgeschäft.
Eine negative Studie der französischen Bank Exane BNP belastete das Bayer -Papier (4:BAYGN). Als Schlusslicht im deutschen Leitindex fiel es zeitweise unter 70 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit Februar 2013. Zuletzt gab es um 3,0 Prozent auf 70,30 Euro nach. Analystin Luisa Hector warnt davor, dass es nicht nur mit Blick auf Monsantos strittigen Unkrautvernichter Glyphosat Risiken beim deutschen Chemie- und Pharmakonzern gebe. Daher nahm sie ihre Kaufempfehlung zurück.