(Ergänzt um Quelle der Reithofer-Aussagen im 3. Absatz)
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Autobauer kommen in Europa nicht aus der Krise. Die Bilanz für das erste Halbjahr sieht düster aus: In der Europäischen Union wurden 6,2 Millionen Autos neu zugelassen - das sind 6,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Im Juni fiel das Minus zwar etwas geringer aus, wie der Branchenverband Acea am Dienstag mitteilte. Doch von den großen Märkten innerhalb der EU stemmte sich nur Großbritannien gegen den Abwärtstrend. Und unter den lange erfolgsverwöhnten deutschen Autobauern konnte nur Daimler den Kopf über Wasser halten. Immerhin: Außerhalb Europas verkauften sich Neuwagen in den USA und China deutlich besser.
An der Börse wurden die Nachrichten unterschiedlich aufgenommen. Während die Aktien von Daimler am Morgen minimal zulegten, ging es für die Papiere von BMW und Volkswagen nach unten. Marktexperte Carlos Da Silva vom Institut IHS Global Insight äußerte die Hoffnung, dass der Autoabsatz in Westeuropa nun die Talsohle erreicht hat.
PREISKAMPF HAT DIE PREMIUM-MARKEN ERREICHT
BMW-Chef Norbert Reithofer sieht die Branche weiter unter Druck. Selbst Premium-Marken könnten sich dem Preiskampf angesichts der schwachen Nachfrage nicht ganz entziehen, sagte der Manager der 'Börsen-Zeitung' (Dienstag). Vor allem in Italien, Spanien und Frankreich sei die Lage schwierig. Er fürchtet, dass dieses Jahr in Westeuropa fünf Prozent weniger Autos verkauft werden als noch 2012.
Dazu passen die Zahlen zur Jahresmitte. Nach einem kurzen Hoffnungsschimmer im April gingen die Verkäufe in der EU im Juni um 5,6 Prozent zurück. Damit fiel das Minus immerhin nicht mehr so stark aus wie im von Feiertagen geprägten Mai. In Deutschland betrug der Rückgang immerhin 4,7 Prozent. Im ersten Halbjahr wurden hierzulande gut 1,5 Millionen Autos verkauft, 8,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. In Frankreich und Italien brachen die Verkaufszahlen sogar um gut ein Zehntel ein. Anders in Großbritannien: Dort wurden von Januar bis Juni zehn Prozent mehr Neuwagen abgesetzt als ein Jahr zuvor.
VW UND BMW IM SINKFLUG
Während Daimler seine Verkäufe in der EU bis zur Jahresmitte um 2,1 Prozent auf fast 344.000 Autos steigerte, ging es für die meisten anderen Hersteller abwärts. Der VW-Konzern musste ein Minus von 3,4 Prozent auf gut 1,5 Millionen Autos hinnehmen, auch die Premium-Tochter Audi wurde weniger Fahrzeuge los. Deren Konkurrent BMW verbuchte mit 390.700 Wagen ein ähnlich großes Minus in Höhe von 3,6 Prozent.
Die GM-Tochter Opel/Vauxhall setzte 6,7 Prozent weniger Fahrzeuge ab, während der Mutterkonzern wegen eines kräftigen Einbruchs bei Chevrolet sogar ein Minus von 11 Prozent verkraften musste. Der italienische Fiat -Konzern mit Marken wie Alfa Romeo und Jeep musste ebenso wie die französische PSA Peugeot Citroen zweistellige Rückgänge hinnehmen. Konkurrent Renault konnte das Minus nur dank des Erfolgs seiner Billigmarke Dacia eindämmen.
CHINA-ABSATZ WÄCHST WEITER
Weltweit betrachtet stemmten sich dem Verband der Automobilindustrie (VDA) zufolge lediglich die USA, China und Brasilien gegen den allgemeinen Abwärtstrend. In den Vereinigten Staaten legten die Verkäufe im ersten Halbjahr um 7,5 Prozent zu, im Reich der Mitte wurden sogar 20,6 Prozent mehr Fahrzeuge verkauft. In Indien, Russland und Japan gingen die Neuzulassungen hingegen zurück./he/stw/enl/fbr
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Autobauer kommen in Europa nicht aus der Krise. Die Bilanz für das erste Halbjahr sieht düster aus: In der Europäischen Union wurden 6,2 Millionen Autos neu zugelassen - das sind 6,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Im Juni fiel das Minus zwar etwas geringer aus, wie der Branchenverband Acea am Dienstag mitteilte. Doch von den großen Märkten innerhalb der EU stemmte sich nur Großbritannien gegen den Abwärtstrend. Und unter den lange erfolgsverwöhnten deutschen Autobauern konnte nur Daimler den Kopf über Wasser halten. Immerhin: Außerhalb Europas verkauften sich Neuwagen in den USA und China deutlich besser.
An der Börse wurden die Nachrichten unterschiedlich aufgenommen. Während die Aktien von Daimler am Morgen minimal zulegten, ging es für die Papiere von BMW
PREISKAMPF HAT DIE PREMIUM-MARKEN ERREICHT
BMW-Chef Norbert Reithofer sieht die Branche weiter unter Druck. Selbst Premium-Marken könnten sich dem Preiskampf angesichts der schwachen Nachfrage nicht ganz entziehen, sagte der Manager der 'Börsen-Zeitung' (Dienstag). Vor allem in Italien, Spanien und Frankreich sei die Lage schwierig. Er fürchtet, dass dieses Jahr in Westeuropa fünf Prozent weniger Autos verkauft werden als noch 2012.
Dazu passen die Zahlen zur Jahresmitte. Nach einem kurzen Hoffnungsschimmer im April gingen die Verkäufe in der EU im Juni um 5,6 Prozent zurück. Damit fiel das Minus immerhin nicht mehr so stark aus wie im von Feiertagen geprägten Mai. In Deutschland betrug der Rückgang immerhin 4,7 Prozent. Im ersten Halbjahr wurden hierzulande gut 1,5 Millionen Autos verkauft, 8,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. In Frankreich und Italien brachen die Verkaufszahlen sogar um gut ein Zehntel ein. Anders in Großbritannien: Dort wurden von Januar bis Juni zehn Prozent mehr Neuwagen abgesetzt als ein Jahr zuvor.
VW UND BMW IM SINKFLUG
Während Daimler seine Verkäufe in der EU bis zur Jahresmitte um 2,1 Prozent auf fast 344.000 Autos steigerte, ging es für die meisten anderen Hersteller abwärts. Der VW-Konzern musste ein Minus von 3,4 Prozent auf gut 1,5 Millionen Autos hinnehmen, auch die Premium-Tochter Audi
Die GM-Tochter
CHINA-ABSATZ WÄCHST WEITER
Weltweit betrachtet stemmten sich dem Verband der Automobilindustrie (VDA) zufolge lediglich die USA, China und Brasilien gegen den allgemeinen Abwärtstrend. In den Vereinigten Staaten legten die Verkäufe im ersten Halbjahr um 7,5 Prozent zu, im Reich der Mitte wurden sogar 20,6 Prozent mehr Fahrzeuge verkauft. In Indien, Russland und Japan gingen die Neuzulassungen hingegen zurück./he/stw/enl/fbr