Berlin (Reuters) - Die Jamaika-Unterhändler wollen zum Erreichen der Klimaschutzziele den Ausbau Erneuerbarer Energien stärker vorantreiben.
Da die vereinbarten Klimaschutzziele weiter gelten sollten und die Kohleverstromung reduziert werde, müsse der Ausbau etwa von Windstrom beschleunigt werden, sagten Verhandlungsteilnehmer verschiedener Parteien am Sonntag der Nachrichtenagentur Reuters. Für die Grünen wäre dies ein Erfolg. Beim Thema Kohle zeichne sich eine Einigung auf die Stilllegung von gut 7 Gigawatt Leistung ab, was bis zu 14 größeren Kohle-Kraftwerksblöcken entspricht. Vorrangig werde es um Braunkohle gehen, die noch klimaschädlicher als Steinkohle ist. Regeln wollen die Grünen dies per Gesetz, FDP und CSU setzen auf verbindliche Vereinbarungen mit den Betreibern. Vertreter aller Parteien wiesen aber daraufhin, dass es keine endgültige Verständigung beim Thema Klima und Energie gebe, da diese mit anderen Arbeitsgruppen verzahnt werden müsse.
So könnte der Verzicht auf Kohlekraftwerke nur etwa die Hälfte der Klimagase einsparen, die für das Klimaziel 2020 benötigt werde. Auch Landwirtschaft oder Verkehr müssten ihren Beitrag erbringen. Gerade beim Verkehrsthema sei man bisher aber nicht vorangekommen. Ein Kompromissvorschlag der Grünen war diese Woche bei FDP und vor allem der CSU auf Ablehnung gestoßen.
Wenn die erneuerbaren Energien analog zu den Klimaschutzzielen ausgebaut würden, werde der bisherige Deckel beim Ausbau der Windenergie fallen müssen. Windenergie leistet den größten Beitrag zum CO2-freien Strom. Bisher dürfen jährlich maximal 2,5 Gigawatt Leistung neu installiert werden. In Rede stünden jetzt bis zu 4 Gigawatt. Offen sei aber, ob dies schon im Sondierungspapier so verankert würde. Besonders FDP und CSU weisen auf die beschränkte Aufnahmefähigkeit der Netze hin.