Investing.com - Es gibt Phasen an der Börse, in denen viele Anleger nur auf kurzfristige Trends setzen und damit gelegentlich die wahren „Allwetter-Talente“ übersehen. Genau jene Unternehmen also, die selbst in wirtschaftlich stürmischen Zeiten robuste Umsätze erzielen und dabei noch Wachstumspotenzial bieten. Heute schauen wir uns zwei solche Aktien genauer an: Walt Disney (NYSE:DIS) und MercadoLibre (NASDAQ:MELI). Beide verfügen über starke Marktpositionen und sind laut Daten von InvestingPro sogar unterbewertet. Hinzu kommt: Sie vereinen etablierte Geschäftsmodelle mit spannenden Wachstumstreibern - Stichwort Streaming und E-Commerce/Fintech.
Wer also nach der Kombination von Verlässlichkeit und Innovationskraft sucht, sollte sich diese beiden Aktien genauer ansehen.
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Walt Disney: Der Allwetterreifen für dein Portfolio
Walt Disney trägt nicht ohne Grund den Spitznamen „House of Mouse“. Wer kennt Mickey, Minnie und Co. nicht? Doch das Unternehmen ist weit mehr als nur Zeichentrickfilme und Theme Parks. In den letzten Jahren hat sich Disney nämlich zum ernstzunehmenden Streaming-Riesen entwickelt. Disney+ startete vor kaum fünf Jahren und zählt nach eigenen Angaben bereits etwa 120 Millionen zahlende Abonnenten. Rechnet man Hulu und ESPN+ hinzu, kommt Disney in seiner Streaming-Sparte mittlerweile auf eine Kundenbasis, von der andere Anbieter jahrelang nur träumen konnten.
Gleichzeitig hat Disney bewiesen, dass es sich trotz vieler externer Risiken (wie der Corona-Pandemie) behaupten kann. Die Pandemie hat das Geschäft mit Freizeitparks, Kreuzfahrten und Filmen hart getroffen - Stichwort geschlossene Parks und verschobene Kinopremieren. Allerdings hat sie der Streaming-Sparte einen Schub gegeben, der noch viel schneller kam als jemals erwartet. Obendrauf zeigt sich Disney äußerst kreativ bei der Monetarisierung seiner Parks: Höhere Ausgaben pro Parkbesucher, mehr digitale Services rund um den Besuch und das Vorantreiben von Premium-Events sorgen für sprudelnde Erlöse. Und das soll so bleiben, denn das Unternehmen hat angekündigt, in den kommenden zehn Jahren 60 Milliarden US-Dollar in Parks und Kreuzfahrten zu investieren.
Ein Blick in die Zahlen
Disney notiert aktuell bei 98,64 US-Dollar je Aktie. Der faire Wert von InvestingPro wird auf 115,00 US-Dollar taxiert, basierend auf 14 Bewertungsmodellen; darüber hinaus liegt das Analysten-Kursziel sogar bei 130,00 US-Dollar, was die Einstufung „Undervalued“ (unterbewertet) rechtfertigt. Ein Unternehmen mit einem derart starken Markenportfolio und mehreren profitablen Geschäftssäulen könnte sich also deutlich unterhalb seines wahren Potenzials bewegen.
Quelle: InvestingPro
Hier ein paar Kennzahlen im Detail:
- KGV (aktuell): 31,76
- KGV (5-Jahres-Durchschnitt): 38,55
- Forward KGV: 18,09
- Basic EPS Growth: 89,1 %
- Umsatzwachstum: 4,0 % zuletzt
- Levered Free Cash Flow Margin: 9,1 %
Besonders interessant ist das nach vorn gerichtete Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 18,09. Das heißt, der Markt traut Disney zu, seine Gewinne in absehbarer Zeit spürbar zu steigern, was angesichts der kräftigen Investitionen in die Freizeitparks und der wachsenden Profitabilität der Streaming-Sparte nicht unrealistisch ist. Auch das EPS-Wachstum im mehrjährigen Vergleich (35,4 % über drei Jahre) ist ein Indiz für das Potenzial, das hier noch schlummert. Zudem ist eine operative Marge von 14,5 % (Durchschnitt der letzten fünf Jahre: 8,6 %) ein Zeichen dafür, dass Disney in puncto Rentabilität auf dem richtigen Weg ist.
Quelle: InvestingPro
Natürlich besteht weiterhin ein gewisses Risiko: Die inflationären Tendenzen dämpfen die Kaufkraft der Konsumenten, was theoretisch die Parkbesuche und Streaming-Abos beeinträchtigen könnte. Doch wer in den letzten Monaten in Florida oder Kalifornien in einem Disney-Park war, weiß: Die Attraktionen sind gut besucht, und Disney hat die Preise erhöht, ohne die Nachfrage massiv zu beeinträchtigen.
Alles in allem besitzt Walt Disney eine starke Balance aus Innovation, Tradition und Vermarktungskompetenz. Das alles bietet dem „House of Mouse“ eine gewisse Sicherheit, die nicht viele Konzerne in dieser Form aufweisen. Angesichts der Streaming-Pläne und der Milliardeninvestitionen in Parks könnte Disney langfristig einer der ganz großen Gewinner sein - vor allem, wenn sich die Weltwirtschaft erholt und die Menschen wieder Lust auf Freizeit und Unterhaltung haben.
MercadoLibre: Das Amazon (NASDAQ:AMZN) und PayPal (NASDAQ:PYPL) Lateinamerikas?
Auf der anderen Seite der Welt - oder zumindest auf der anderen Seite des amerikanischen Kontinents - hat MercadoLibre in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte geschrieben. Häufig wird der E-Commerce-Pionier aus Lateinamerika als das „Amazon Südamerikas“ bezeichnet. Tatsächlich betreibt MercadoLibre einen dominierenden Online-Marktplatz in Brasilien, Argentinien und weiteren Ländern der Region. Doch damit hört das Erfolgsmodell längst nicht auf.
Neben dem klassischen Marktplatzgeschäft hat MercadoLibre mit Mercado Pago ein eigenes Zahlungsnetzwerk hochgezogen, das inzwischen mehr als 200 Milliarden US-Dollar an jährlichem Zahlungsvolumen stemmt. Interessanterweise geschieht mittlerweile drei Viertel dieses Volumens außerhalb der eigenen E-Commerce-Plattform. Das zeigt, dass Mercado Pago auch in anderen Shops und bei Dienstleistern immer öfter zum Einsatz kommt, ähnlich wie PayPal in den USA oder Europa.
Wachstum auf mehreren Ebenen
Doch MercadoLibre denkt noch weiter: Mit Mercado Envios betreibt das Unternehmen einen eigenen Logistik-Service, was in Lateinamerika eine echte Herausforderung sein kann, wenn man auf große Entfernungen und teils unzureichende Infrastruktur trifft. Dazu kommt Mercado Crédito, ein Kreditgeschäft, das (laut den jüngsten Zahlen) ein Kreditvolumen von 6 Milliarden US-Dollar aufweist. Das Besondere: Diese Sparte wächst sehr schnell und ist gleichzeitig profitabel, denn das Unternehmen nutzt die Daten seiner Käufer und Verkäufer, um Kreditentscheidungen effizient zu treffen.
Im dritten Quartal 2024 konnte MercadoLibre (laut eigenen Angaben) ein Merchandise-Volumen von 12,9 Milliarden US-Dollar erzielen, was einer Steigerung von 14 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das ist beachtlich, bedenkt man, dass manche E-Commerce-Unternehmen nach dem Pandemie-Boom eher rückläufige Wachstumsraten verzeichnen. Hier zeigt sich, dass Lateinamerika mit seinen Hunderten von Millionen potenzieller Kunden noch jede Menge ungenutztes Potenzial hat.
Die Kennzahlen laut InvestingPro
InvestingPro bewertet MercadoLibre mit einem fairen Wert von 2.110,52 US-Dollar. Derzeit notiert das Papier bei 2.021 US-Dollar. Das Analysten-Kursziel liegt bei 2.500,00 US-Dollar - ebenfalls unterbewertet. Wer sich von den reinen Kurszahlen nicht abschrecken lässt (MELI mag teuer aussehen, aber man bekommt ein umfangreiches Unternehmen mit mehreren Geschäftssäulen), entdeckt eine echte Wachstumsstory:
- Aktuelles KGV: 53,63
- Forward KGV: 41,94
- Umsatz CAGR (3 J): 43,2 %
- Umsatz CAGR (5 J): 55,3 %
- Basic EPS CAGR (3 J): 182,8 %
Diese Wachstumsraten, speziell beim Umsatz, unterstreichen, warum MercadoLibre einerseits hoch bewertet, andererseits aber auch „gerechtfertigt“ teuer sein könnte. Die starken Margen (z. B. eine Nettomarge von 9,2 %) und eine Bruttomarge von über 52 % signalisieren, dass das Unternehmen nicht nur große Visionen hat, sondern diese auch profitabel umzusetzen weiß. Die Levered Free Cash Flow Margin liegt bei eindrucksvollen 34,0 % - Tendenz steigend. Es handelt sich also keineswegs um ein reines Wachstum zu jedem Preis; MercadoLibre schafft es, Cash zu generieren und gleichzeitig neue Märkte und Produkte zu erschließen.
Wer Lateinamerika als Wachstumsregion auf dem Radar hat - sei es aufgrund der demografischen Entwicklung oder der steigenden Internetdurchdringung - wird an MercadoLibre kaum vorbeikommen. Hier bündelt sich E-Commerce, Fintech und Logistik in einem Unternehmen, das noch längst nicht am Ende seiner Reise ist.
Disney vs. MercadoLibre: Welcher Titel passt zu wem?
Man könnte fragen: „Warum nicht beide?“ Tatsächlich erfüllen die beiden Aktien ganz unterschiedliche Zwecke im Depot. Disney bietet vergleichsweise defensive Qualitäten durch das breite Markenportfolio und die robusten Einnahmequellen aus Parks und Filmen. Es hat darüber hinaus starke Wachstumschancen im Streaming-Bereich. MercadoLibre hingegen besticht mit atemberaubendem Wachstum, hat aber ein höheres Risiko, weil Lateinamerika öfters politisch oder wirtschaftlich volatile Zeiten erlebt.
Disney könnte man als „Allwetterreifen“ bezeichnen - genau wie es der Eingangsvergleich nahelegt. MercadoLibre ist eher der Turbo-Geländewagen, der seinen Fahrern rasante Beschleunigung und hohe Agilität in einem riesigen, aber teilweise unwegsamen Terrain verspricht.
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