Trump haut Zölle raus – was bedeutet das für dein Depot?

Veröffentlicht am 03.02.2025, 11:47
© Reuters.

Investing.com - Am Wochenende hat US-Präsident Donald Trump kurzerhand saftige 25-Prozent-Zölle auf die Exporte aus Mexiko und Kanada in die Vereinigten Staaten erhoben – und damit den Märkten über Nacht einen ziemlich heftigen Schrecken eingejagt. Kein Wunder: Laut aktuellen vorbörslichen Berechnungen wird das Minus an den Börsen auf rund eine Billion US-Dollar beziffert. Ja, du hast richtig gelesen: eine Billion. Keine Panik, aber das ist schon eine richtige Hausnummer!

Wer schlägt jetzt zurück?

Sowohl Mexiko als auch Kanada ließen natürlich nicht lange mit Gegenmaßnahmen auf sich warten: Sie erheben umgehend Vergeltungszölle auf importierte US-Waren. Das setzt auch das nordamerikanische Freihandelsabkommen, besser bekannt als NAFTA, aufs Spiel.

Dass diese Entwicklung alles andere als harmlos ist, bestätigt niemand Geringerer als der Wirtschafts-Nobelpreisträger Paul Krugman höchstpersönlich:

„Man wirft hier im Grunde genommen Sand ins Getriebe des globalen Handels und der Weltproduktion,“ warnt er.

Und diesen Sand spüren wir nun ziemlich deutlich in den Fugen: Trump hat außerdem zusätzliche Zölle in Höhe von 10 % auf chinesische Importe verhängt – damit setzt er noch eins obendrauf im ohnehin dauerköchelnden Handelsstreit mit Peking. Auch die Europäische Union droht ins Fadenkreuz zu geraten, denn der US-Präsident hat bereits verlauten lassen, dass ähnliche Zölle gegen die EU in den kommenden Tagen möglich sind.

Was bedeutet das für US-Verbraucher – und die Fed?

Für Verbraucher in den USA dürften diese Zölle merklich auf die Inflationsrate drücken. Höhere Importpreise = höhere Endpreise = ziemlich ungemütlicher Preisauftrieb. Wenn aber die Inflation anzieht, könnte die US-Notenbank (Fed) ihre Handlungsoptionen bei den Leitzinsen überdenken. Unser Fed Rate Monitor Tool zeigt jedenfalls, dass der Markt momentan kaum noch mit Leitzinssenkungen in den nächsten zwei Sitzungen rechnet. Und für den Juni – ehemals heißer Kandidat für eine Zinssenkung – sinkt die Wahrscheinlichkeit zusehends.

Falls du dich wunderst, wie stark die USA eigentlich von Kanada und Mexiko abhängen: Die Vereinigten Staaten importieren aktuell rund 466 Milliarden US-Dollar an Waren aus Mexiko und 377 Milliarden US-Dollar aus Kanada. Vor allem beim Öl ist das Gewicht Kanadas erstaunlich hoch: Rund 75 % des US-Rohölimports kamen 2024 aus dem nördlichen Nachbarland. Dabei ist wichtig zu wissen, dass Zölle gewöhnlich vom importierenden Unternehmen bezahlt werden und nicht vom exportierenden Staat. Das heißt: Die zusätzlichen Kosten werden mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit direkt an die US-Verbraucher weitergegeben, damit die Margen der Firmen stabil bleiben.

Ursprünglich waren Ausnahmen für Öl und Gas vorgesehen. US-Präsident Trump kündigte jedoch an, die Zölle nun doch zu erheben. Als möglichen Termin nannte er den 18. Februar.

Bleiben die Gewinne auf der Strecke?

Zölle sind bekanntermaßen auch Gift für Unternehmensbilanzen. Höhere Kosten durch eine umständlichere Lieferkette und Verlagerungen in der Produktion könnten die Gewinne belasten. Weniger Gewinn – weniger Euphorie – mehr Unsicherheit. Das spüren wir im Währungsmarkt besonders stark: Während die US-Unternehmen wegen potenziell geringerer Zinssenkungen und reduzierten Rendite-Chancen jammern, zieht der US-Dollar nach oben, was gleichzeitig den kanadischen Dollar (USD/CAD) und den mexikanischen Peso (MXN/USD) nach unten drückt.

Ende der Welt oder bloß ein Sturm im Wasserglas?

Gute Frage. Sicher ist: Wir reden hier über einen sehr weitreichenden Schritt, der die globale Wirtschaft in Mitleidenschaft ziehen kann. Aber im Gegensatz zu plötzlichen „Black-Swan“-Ereignissen wie der Finanzkrise 2008 oder dem Corona-Crash 2020, steuert die „Tariff War 2.0“-Geschichte auf einen komplexeren, längerfristigen Wandel der Handelslandschaft zu.

Also: Keine Panik! Statt dessen sollten clevere Anleger die Portfolios anpassen und das neue Risiko-Rendite-Verhältnis im Auge behalten. Die Auswirkungen könnten uns länger begleiten, daher ist ein kühler Kopf gefragt.

An dieser Stelle kommt unser KI-gestützter Analyst, Warren AI, ins Spiel. Das ist ein brandneuer ChatGPT-ähnlicher Assistent, der sich ganz auf Finanzmärkte spezialisiert hat. Er hilft dir, deine Anlagestrategien an die neuen Gegebenheiten anzupassen – ein bisschen wie ein sehr schlauer Kumpel, der immer topaktuelle Infos auf Lager hat.

Was sagt Warren AI zu den Trump-Zöllen?

Wir haben unseren smarten Freund gefragt, worauf Anleger derzeit achten sollten. Er rät, genau hinzusehen, wie stark das eigene Portfolio von diesen neuen Zollmaßnahmen betroffen ist. Die Antwort findest du in unserem Tool:

WarrenAI Antworten

Doch wir wären nicht wir, wenn wir nur eine vage Empfehlung geben würden. Also haben wir Warren AI noch mal direkt gefragt, welche Branchen aktuell Gewinner und Verlierer sein könnten. Auch da kam eine spannende Antwort:

WarrenAI Antworten

Wie sieht’s weltweit aus?

Je teurer und komplizierter US-amerikanische, kanadische oder mexikanische Lieferketten werden, desto interessanter könnten andere Regionen für Unternehmen sein. Deshalb lohnt es sich, seine geografische Aufteilung zu überdenken. Hier kommt ProPicks KI ins Spiel: Diese Technologie wirft einen Blick in 25+ Jahre historischer Daten, prüft über 50 Finanzkennzahlen, analysiert Lieferketten und Umsatzverteilungen nach Regionen. Am Ende gibt’s eine kompakte Liste von Aktien in zwölf verschiedenen Märkten, die starkes Potenzial haben, vom aktuellen Schlamassel zu profitieren.

Die Liste für Februar ist bereits raus. Für weniger als 8 Euro im Monat kannst du sie dir schnappen und schauen, in welche Regionen sich ein genauerer Blick lohnen könnte. Bist du schon Premium-Mitglied? Dann klick dich direkt zu unseren ProPicks!

Wenn du dich lieber auf die Vereinigten Staaten konzentrierst, kannst du auch unseren Aktienscreener für US-Werte unter die Lupe nehmen. Dort findest du Kandidaten, die in Zeiten höherer Inflation und schwächelndem Wachstum eventuell besser performen könnten.

Nebenbei: Ein Blick auf unsere Listen der „am stärksten unterbewerteten“ und „am stärksten überbewerteten“ Aktien (weltweit) kann ebenfalls nicht schaden, um zu verstehen, wo das Verhältnis von Chancen und Risiken halbwegs stimmt. Stell einfach die gewünschte Region in der Edition ein – und voilà, bekommst du eine Rangliste für praktisch jeden relevanten Aktienmarkt.

Fazit: Klappe, die zweite im Zollkrieg

Sofern sich die Lage nicht beruhigt – was derzeit eher fraglich ist –, bedeutet das langfristig mehr Gegenwind für globalisierte Lieferketten. Zugleich sehen wir eine teilweise „Entflechtung“ der Weltwirtschaft. Selbst wenn die neuen Zölle zurückgenommen oder auf weitere Länder ausgeweitet werden, bleibt das Risiko größerer Turbulenzen bei Handel, Produktion und damit an der Börse bestehen.

Kurzum: 2025 ist eben nicht mehr wie 2024, als scheinbar alle Investments auf magische Weise klappen konnten. Die Anforderungen an unsere Portfoliostrategie steigen, aber genau darin liegt auch eine Chance für diejenigen, die den nächsten Schritt gehen und ihre Taktik anpassen. Wer weiterhin blindlinks investiert, könnte böse erwachen, wenn die wirklichen Folgen dieses neuen Zollkriegs sichtbar werden.

Wie sagt man so schön: Wissen ist Macht. Statt dich auf dein Bauchgefühl zu verlassen, hol dir lieber die modernsten Analysetools auf dem Markt, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Mit InvestingPro bekommst du all das für weniger als 8 Euro im Monat – und stärkst damit dein Depot für die Zukunft.

Also, nicht verzweifeln, sondern handeln. Denn wer jetzt die Zeichen richtig deutet und sein Portfolio smart aufstellt, kann langfristig sogar gewinnen.

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