Investing.com - Der Fokus der Märkte beschränkt sich überwiegend auf die politischen Entwicklungen in Großbritannien und den USA in dieser Woche. Mit großer Spannung erwarten die Anleger neue Meldungen zum Brexit-Drama und zum Stillstand der US-Regierungsgeschäfte.
In Europa überlebte die Premierministerin Theresa May ein Vertrauensvotum im britischen Parlament am Mittwoch und forderte anschließend von allen Parteien konstruktive Zusammenarbeit, um den Brexit zu einem Erfolg zu machen. Einzelinteressen sollten beiseite geschoben werden, sagte May. Treffen mit einigen Abgeordneten seien bereits vereinbart worden.
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325 Abgeordnete stimmten für die May-Regierung. 306 Abgeordnete wollten eine neue Regierung. Grund für das Misstrauensvotum war der gescheiterte Brexit-Vorschlag im britischen Unterhaus am Dienstagabend. Mit 432 zu 202 Stimmen erteilten die Parlamentarier dem Brexit-Deal von Theresa May eine klare Absage.
Das britische Parlament soll nun am 29. Januar über neue Vorschläge von May zum Brexit abstimmen, berichtete Reuters kürzlich.
Die Uhr bis zum Austrittstermin am 29. März tickt und das Vereinigte Königreich befindet sich in der schwersten politischen Krise seit einem halben Jahrhundert.
Unterdessen setzt sich der Stillstand der US-Regierungsgeschäfte unaufhaltsam fort und ist mit 27 Tagen der längste in der Geschichte. Nach wie vor gibt es keine Anzeichen dafür, dass der Konflikt zwischen Republikanern und Demokraten über die Finanzierung der Mexiko-Mauer bald gelöst werden kann.
Trotz der politischen Turbulenzen stabilisierten sich die globalen Aktienmärkte zuletzt, wahrscheinlich auch deshalb, weil der US-Notenbankchef Jerome Powell den Fed-Put am Ende doch nicht als tot erklärte. Anfang Januar betonte er, die Fed wäre bei künftigen Zinserhöhungen geduldig und vorsichtig sein.
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Während die Dot-Plot-Matrix der US-Währungshüter nach wie vor zwei Zinserhöhungen in 2019 signalisiert, rechnen die Märkte mittlerweile mit keinem weiteren Zinsschritt der US-Notenbank Fed in diesem Jahr.
"Es gibt viele Spekulationen, dass wir das Ende des Zinserhöhungszyklus gesehen haben, und viele Leute reden dieses Jahr sogar über Zinssenkungen", sagte Bart Wakabayashi, Regionalleiter in Tokio bei der State Street Bank (NYSE:STT).
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