Investing.com - Seit letzter Woche fürchtet die Welt eine neue Variante des Coronavirus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet die Coronavirus-Mutation Omikron und die führenden Corona-Impfstoffhersteller kündigten unisono an, dass sie die Wirksamkeit ihrer Impfstoffe gegen die neue Variante testen würden und bereit seien, die Vakzine bei Bedarf schnell anzupassen.
Einigen Experten zufolge existiert jedoch bereits ein Impfstoff, der aufgrund der angewandten Methode, die sich von allen anderen derzeit auf dem Markt befindlichen Impfstoffen unterscheidet, potenziell gegen den neuen Omikron-Stamm des Covid-19-Virus schützen könnte: Es handelt sich um den vom französischen Unternehmen Valneva (PA:VLS) entwickelten Impfstoff.
An der Börse kamen die Spekulationen gut an: der Aktienkurs von Valneva schoss am Montag um 10 % in die Höhe. Letzte Woche gewann das Papier bereits 9 % an Wert hinzu.
Tatsächlich wurde dieses Vakzin mit althergebrachten Methoden entwickelt. Es handelt sich um einen so genannten Totimpfstoff. Bei dieser Art von Impfstoff werden echte abgetötete Viren oder Virenstücke zusammen mit zwei Wirkverstärkern verimpft. In diesem Fall ganze inaktivierte Viruspartikel von SARS-CoV-2.
Zwar löst der gespritzte Wirkstoff keine Krankheit aus, aber das Immunsystem reagiert darauf. Es erkennt die Bedrohung und bildet Antikörper und andere Kampfzellen, mit denen der Körper das echte Virus bekämpfen kann, falls es zu einer Infektion kommt.
Andere Konzerne wie BioNTech (NASDAQ:BNTX)/Pfizer (NYSE:PFE) und AstraZeneca (LON:LON:AZN) setzen bei der Entwicklung ihrer Vakzine genetische Fragmente eines Teils des Covid-Virus ein, das sogenannte Spike-Protein - der Teil, der es dem Virus ermöglicht, sich an gesunde Zellen zu binden.
Genau dieser Teil ist jedoch anfällig für Mutationen, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Impfstoffe gegen eine oder mehrere Mutationen des Virus unwirksam sind.
Der Valneva-Impfstoff hingegen enthält mehr Teile des Virus, die das Immunsystem registrieren kann, um sich entsprechend davor zu schützen.
Professor für Pädiatrie an der Universität in Bristol und Mitglied des Joint Committee on Vaccination and Immunisation Adam Finn sagte der Daily Mail gestern, es gebe ein "starkes theoretisches Argument", dass der Valneva-Impfstoff einen Schutz gegen die Omikron-Variante bieten könnte.
"Es handelt sich potenziell um einen resistenteren Impfstoff", sagte er. Natürlich müsse man noch untersuchen, wie das Vakzin auf diese spezielle Variante reagiere, so Finn. Ihm zufolge gibt es aber gute Gründe für die Annahme, dass der Impfstoff auch gegen die neue Mutation wirksam sei.