Investing.com - Der Windturbinenhersteller Vestas (CSE:VWS) hat aufgrund des Ukraine-Kriegs sowie Abschreibungen im Offshore-Geschäft seine Prognose für die operative Gewinnmarge im Gesamtjahr gesenkt und einen unerwartet hohen Verlust im ersten Quartal gemeldet.
Erneuerbare Energien sind im Kampf gegen den Klimawandel und im Bestreben des Westens, sich von russischen fossilen Brennstoffen zu verabschieden, sehr gefragt, doch die steigenden Rohstoff- und Transportkosten machten den Herstellern von Windturbinen schon vor dem Ausbruch des Krieges zu schaffen, was den Druck nun noch erhöht.
"Das Geschäftsumfeld hat sich im ersten Quartal 2022 aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine und der damit einhergehenden Auswirkungen auf den Welthandel sowie der Kosteninflation deutlich verschlechtert", schrieb Vestas in seinem Geschäftsbericht am Sonntag.
Der weltgrößte Windanlagenbauer rechnet nun mit einer Marge auf das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen minus 5 % und 0 %. Zuvor hatte das Unternehmen eine Spanne von 0 bis 4 % erwartet. Den Umsatz schätzt Vestas nun auf 14,5 bis 16 Milliarden Euro, gegenüber 15 bis 16,5 Milliarden Euro zuvor.
Für Vestas, das im vergangenen Monat angekündigt hatte, sich nach der von Russland als "Spezialoperation" bezeichneten Entwaffnung der Ukraine von seinen russischen Anlagen zu trennen, beliefen sich die mit dem Krieg in Verbindung stehenden Kosten im ersten Quartal auf 401 Millionen Euro.
Außerdem wurden Abschreibungen im Zusammenhang mit dem Offshore-Windgeschäft in Höhe von 176 Millionen Euro vorgenommen.
Obwohl der Umsatz im ersten Quartal leicht über den Erwartungen lag, machte das Unternehmen einen Verlust vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten in Höhe von 329 Millionen Euro. Analysten hatten mit einem Verlust von 91 Millionen Euro gerechnet.
Die EBIT-Marge vor Sondereinflüssen sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,3 Prozentpunkte auf minus 13,2 %.
In Kopenhagen verlor die Aktie von Vestas zur Börseneröffnung knapp 4 % auf 175,9 dänische Kronen. Seit Jahresanfang summiert sich das Minus bereits auf 12 %.
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-- Mit Material von Reuters.