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Warren Buffett, der legendäre Großinvestor aus Omaha, hat mit einer überraschenden Entscheidung für Aufsehen gesorgt. Worum geht es?
Er hat sein Milliarden-Investment beim taiwanesischen Chip-Riesen Taiwan Semiconductor Manufacturing (NYSE:TSM) (WKN: 909800), kurz TSMC, nur wenige Monate nach dem Erwerb fast komplett aufgelöst. Buffetts Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) (WKN: A0YJQ2) reduzierte den Bestand an TSMC-Aktien im vergangenen Quartal um sage und schreibe 86 %.
Im November 2022 hatte die Ankündigung von Buffetts Beteiligung von rund fünf Mrd. Dollar zu einer kleinen Rallye der TSMC-Aktien geführt. Grundsätzlich sah man das Investment positiv.
Vieles spricht derzeit für den führenden Auftragsfertiger der Welt. Vor allem der Technologievorsprung dürfte ein wahrer Burggraben sein. Es war Buffetts viertes Technologieinvestment und zeigte einen Sinneswandel gegenüber dem Technologiesektor.
Vor allem die Beziehung zu Apple (NASDAQ:AAPL), das größte Investment in Berkshire Hathaway’s Aktienportfolio, könnte für einen entscheidenden Gedankenlink gestanden haben. Schließlich plant der Hersteller des legendären iPhones, künftig vermehrt eigene Chips zu designen. Hierzu würde er jedoch auf einen starken Partner in der Herstellung – wie TSMC – angewiesen sein.
Es wird jedoch von Marktteilnehmern vermutet, dass Buffetts Entscheidung auch politische Gründe haben könnte. So hat der eklatante Mangel an Halbleitern dazu geführt, dass die Politik Milliarden in die Förderung der heimischen Chipfertigung investiert. Auch die bewusste Wahrnehmung von der Abhängigkeit von China und dessen zusehends dominantes Auftreten sorgen für einen Sinneswandel der Politik.
Erlassen wurde als direkte Konsequenz der sogenannte Chips and Science Act, der rund 280 Mrd. US-Dollar an Mitteln für die Forschung und Herstellung von Chips in Amerika bereitstellt. Europa konterte mit einem ähnlichen Programm – allerdings in einem geringeren Umfang.
TSMC steht somit unter einem gewissen politischen Druck, Werke in den USA und Europa aufzubauen. Zudem könnte für TSMC neue Konkurrenz entstehen, die vom Staat gefördert wird.
Die genauen Hintergründe von Warren Buffetts Investmentteam werden wir wahrscheinlich nicht herausfinden können. Es sei denn, ein Entscheider äußert sich zu dieser Thematik öffentlich. Das wiederum ist aber in der Vergangenheit so gut wie nie passiert.
Ein politisches Risiko war zum Zeitpunkt des Investments längst bekannt. Auch hätte man davon ausgehen können, dass in Zukunft mehr Wettbewerb entstehen könnte.
Darauf würde ich aber nicht unbedingt wetten. Schließlich besitzt TSMC echte Wettbewerbsvorteile aufgrund seines Technologievorsprungs. Und die Taiwanesen dürften auch ein Profiteur des Chips-Acts sein, indem sie in Amerika neue Werke bauen.
Das wiederum könnte ein teures Unterfangen werden. Ob diese Investitionen am Ende die Rendite drücken, bleibt abzuwarten. Vielleicht war es genau dieser Sachverhalt, der Zweifel entstehen ließ.
Auch wenn der Abverkauf der TSMC-Beteiligung kein gutes Signal an die Investoren ist, so würde ich das weder als Negativsignal für die TSMC-Aktie werten noch als einen Vertrauensverlust an Warrens Team.
Der Artikel Warren Buffett Investment TSMC: Gedankengänge zum Abverkauf des führenden Auftragsfertigers ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.
Frank Seehawer besitzt Aktien von Taiwan Semiconductor Manufacturing und Berkshire Hathaway. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Apple und Berkshire Hathaway.
Aktienwelt360 2023
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