Welche europäischen Firmen am stärksten unter möglichen US-Zöllen leiden könnten

Veröffentlicht am 27.01.2025, 20:40

Investing.com - Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, Importzölle von 25 Prozent auf Waren aus Kanada und Mexiko in Erwägung zu ziehen, sorgt für Unruhe bei europäischen Unternehmen. Besonders betroffen sind Konzerne mit starken Lieferkettenverbindungen in die beiden Länder, die gleichzeitig einen erheblichen Teil ihres Umsatzes in den USA erzielen.

Nach einer aktuellen Analyse der Bank of America (NYSE:BAC) (BofA) könnten zahlreiche europäische Unternehmen unter Druck geraten, sollten die geplanten Zölle Realität werden.

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Stellantis und BMW (ETR:BMWG) mit hoher US-Abhängigkeit

Unter den potenziell betroffenen Unternehmen steht der italienische Autobauer Stellantis (NYSE:STLA) weit oben auf der Liste. Das Unternehmen unterhält 16 wichtige Lieferkettenbeziehungen in Kanada und erwirtschaftet fast die Hälfte seines Umsatzes in Nordamerika – ohne dabei größere physische Vermögenswerte in den USA zu besitzen.

Auch BMW (ETR:BMWG_p) dürfte von den neuen Handelsbarrieren nicht verschont bleiben. Der deutsche Premiumhersteller hat 18 Lieferkettenverbindungen nach Kanada und generiert rund 26 Prozent seines Umsatzes in den USA. Zwar sind 18 Prozent der Unternehmenswerte direkt in den USA angesiedelt, doch ein solcher Zoll könnte die Profitabilität erheblich belasten.

US-Geschäft für National Grid zentral

Die britische National Grid (LON:NG) mit einem Börsenwert von 58 Milliarden Euro zählt ebenfalls zu den Unternehmen mit hoher US-Exposition. Die Hälfte ihrer Vermögenswerte sowie 54 Prozent der Einnahmen stammen aus den USA. Zwar sind die Lieferkettenverbindungen nach Kanada und Mexiko überschaubar, doch die starke Präsenz in den Vereinigten Staaten macht das Unternehmen anfällig für wirtschaftliche Turbulenzen.

Industrieunternehmen wie Holcim und Ferrovial ebenfalls betroffen

Auch der Schweizer Baustoffriese Holcim (SIX:HOLN) steht im Fokus. Rund 39 Prozent der Umsätze entfallen auf den nordamerikanischen Markt, unterstützt durch mehrere Lieferkettenverbindungen in Kanada und Mexiko.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der spanischen Ferrovial (BME:FER). Das Infrastrukturunternehmen erzielt die Hälfte seiner Erlöse in den USA, hat jedoch nur minimale direkte Verbindungen zu den beiden betroffenen Ländern. Dennoch könnte es durch indirekte Auswirkungen der neuen Zölle unter Druck geraten.

Auch Energie- und Gesundheitssektor nicht immun

Im Energiesektor steht das italienische Unternehmen Tenaris (BIT:TENR) vor Herausforderungen. Mit neun bedeutenden Lieferkettenverbindungen in Kanada und Mexiko sowie 52 Prozent Umsatzanteil in Nordamerika könnte es zu einem der großen Verlierer der neuen Handelsstrategie gehören.

Die Schweizer Lonza Group AG (SIX:LONN), ein wichtiger Akteur in der Gesundheitsbranche, ist ebenfalls nicht immun. Vier kanadische Lieferkettenverbindungen und ein Umsatzanteil von 32 Prozent in den USA machen das Unternehmen anfällig für mögliche Handelsbarrieren.

Brenntag und Nestlé mit hohen US-Quoten

Der deutsche Chemiekonzern Brenntag AG (ETR:BNRGn) dürfte ebenfalls betroffen sein. Neben wichtigen Lieferkettenverbindungen nach Kanada und Mexiko erwirtschaftet das Unternehmen 36 Prozent seines Umsatzes in den USA.

Nestlé (SIX:NESN), der Schweizer Lebensmittelriese, hat acht kanadische und zehn mexikanische Lieferkettenbeziehungen und ist mit einem US-Umsatzanteil von 35 Prozent stark in der Region verwurzelt.

Zu den weiteren von der Bank of America identifizierten Unternehmen zählen unter anderem AstraZeneca (LON:AZN), ABB Ltd (SIX:ABBN), Mercedes Benz Group AG (ETR:MBGn), Volkswagen (ETR:VOWG_p) und der dänische Windkraftkonzern Vestas (CSE:VWS).

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