Investing.com - Nach einer Phase kräftiger Turbulenzen an den Finanzmärkten schöpfen die Experten von Yardeni Research wieder Hoffnung auf eine Rückkehr ihres langjährigen „Roaring 2020s“-Szenarios. In einer aktuellen Analyse hieß es, eine Häufung von extrem pessimistischen Schlagzeilen könne als Kontraindikator gewertet werden. Dazu komme eine spürbare Verbesserung bei der Stimmung der Anleger sowie bei einigen Konjunkturdaten.
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„Wir wiederholen unser Fazit von vergangener Woche: Kontraindikatoren der Welt, vereinigt euch!“, schrieb das Team um Chefanalyst Ed Yardeni. Ergänzend hieß es nun: Das "Roaring 2020s"-Szenario könne schon bald wieder auf Kurs sein.
Seit dem Monatstief hat der US-Leitindex S&P 500 um mehr als sieben Prozent zugelegt. Der Volatilitätsindex VIX fiel unter 28 Punkte, und die Risikoaufschläge bei Hochzinsanleihen sind deutlich gesunken – von 461 auf 348 Basispunkte.
Rückenwind kommt auch von geldpolitischer Seite: Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen gab am Dienstag um sieben Basispunkte nach, nachdem die neue Präsidentin der Fed von Cleveland, Beth Hammack, gegenüber CNBC angedeutet hatte, dass Zinssenkungen im Juni möglich seien, sollten die Wirtschaftsdaten weiter enttäuschen. Yardeni zeigte sich diesbezüglich allerdings skeptisch, ob es tatsächlich so weit kommt.
Als weiteren Stimmungsfaktor hob Yardeni das wachsende Vertrauen der Märkte in US-Finanzminister Scott Bessent hervor. "Investoren glauben, er tickt mehr wie einer von ihnen", hieß es mit Blick auf dessen Hedgefonds-Vergangenheit.
Dennoch gaben die Experten zu bedenken, dass bald konkrete Fortschritte bei Handelsabkommen nötig seien, damit die jüngste Kurserholung Bestand hat.
Positiv beurteilt Yardeni weiterhin die Lage der US-Verbraucher. „Der amerikanische Konsument bleibt robust“, betonte etwa der CEO von Capital One (NYSE:COF). Er verwies dabei auf sinkende Kreditausfälle, geringere Abschreibungen und stabile Schuldenquoten der Haushalte. Auch die Redbook-Einzelhandelsumsätze stiegen zuletzt um 7,4 Prozent im Jahresvergleich, während Aktien von Kreditkartenanbietern Auftrieb bekamen.
Dass der Tourismusbereich im Fed-Beige-Book leicht schwächelte, wertet Yardeni nur als Randnotiz. Er verwies auf Rekordbeschäftigung im Freizeit- und Gastgewerbe sowie auf neue Rekordausgaben bei Flugreisen und Hotelübernachtungen. Das Fazit: „Der Konsument schlägt sich gut.“
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