FOKUS 2-Schweizer Börse kann Jahreshoch nicht ganz halten

Zürich, 03. Dez (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Donnerstag auf breiter Front zugelegt und vorübergehend ein neues Jahreshoch markiert. Der überraschende Rückgang des amerikanischen ISM-Dienstleistungsindedx auf 48,7 von 50,6 Zählern liess die Kursgewinne dann zum Teil aber wieder abschmelzen. Das zuversichtliche Bild von der US-Wirtschaft, das die US-Notenbank gezeichnet hatte, erhielt durch den ISM einen Kratzer. Positiver als bisher äusserte sich am Donnerstag die EZB über den Zustand der Wirtschaft, so dass die Kursgewinne an sich nicht unbegründet waren.

Der SMI <.SSMI> stieg bis auf 6482 Punkte und markierte den höchste Stand seit Oktober 2008. Kurz vor Schluss notierte der Leitindex noch um 1,1 Prozent höher auf 6456 Punkten. In diesem Bereich orten Charttechniker einen starken charttechnischen Widerstand, den der Index erst einmal deutlich hinter sich lassen muss, bevor weitere Kursgewinne als möglich erachtet werden. Der breite SPI<.SSHI> stieg 1,0 Prozent auf 5544 Zähler.

Kräftige Anstiege verbuchten die Aktien der Banken. Sie erholten sich von den Abgaben, die durch Broker-Rückstufung des Finanzsektors in den vergangenen Tagen ausgelöst worden waren. So hatten sich neben Analysten von UBS und ING zuletzt auch Goldman Sachs-Experten negativ zu den Aussichten der Banken geäussert.

Den stärksten Kursgewinn unter den Banken verzeichneten Julius Bär mit fünf Prozent. Händler sprachen von einer technischen Erholung. Bär zählt zu den SMI-Werten mit der schlechtesten Kursentwicklung in 2009. Zudem befand sich die Aktie seit Ende Oktober in einem Abwärtstrend, der am Vortag mit einem neuen Jahrestief endete. UBS und Credit Suisse legten 1,5 respektive 2,5 Prozent zu. Die Versicherungen Swiss Re und Zurich zogen ebenfalls um ein Prozent an. Swiss Re gewann gar zwei Prozent.

Zyklische Werte wie ABB, Fischer oder Holcim verbuchten Gewinne. Dagegen litten Clariant und Syngenta nach starken Kursanstiegen unter Gewinnmitnahmen.

Wenig konjunkturabhängige Papiere wie die Pharmawerte Roche und Novartis und der ebenfalls defensiv eingestufte Telekomtitel Swisscom waren ebenfalls höher, hinkten aber dem Markt hinterher.

Nestle gewann fast zwei Prozent. Händler verwiesen darauf, dass Nestle die restliche Beteiligung am Augenheilmittelkonzern Alcon Anfang 2010 an Novartis verkaufen dürfte. "Dann fliessen fast 30 Milliarden in die Kasse von Nestle", sagte ein Händler. Dies sorge für Fantasie.

Positiv werteten die Marktteilnehmer die geplante Zusammenarbeit der beiden Maschinenbauer Meyer Burger und OC Oerlikon im Bereich Solaris-Dünnfilmtechnologie. Oerlikon legten vier Prozent zu und Meyer Burger wurden um zwei Prozent höher gehandelt.

Ein neuer Auftrag verlieh der Aktie des GPS-Chip-Herstellers U-blox kräftigen Auftrieb.

Die Aktien von Panalpina Welttransport , Kühne & Nagel und dem Flughafen Zürich profitierten von positiven Kommentaren von Nomura.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert Schmieder)

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