WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Regierung will wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko 2010 vorläufig keine neuen Verträge mit dem britischen Konzern BP abschließen. Das sei eine Konsequenz aus dem Mangel an Integrität, den das Unternehmen im Zuge der Explosion der Plattform 'Deepwater Horizon' und der folgenden Ölpest gezeigt habe, hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung der US-Umweltbehörde EPA.
Neuaufträge würden erst dann wieder erteilt, wenn der Konzern hinreichend beweise, dass seine Praktiken den Geschäftsstandards der US-Regierung entsprächen. Laufende Verträge seien nicht betroffen. BP gehört zu den wichtigsten Lieferanten für das US-Verteidigungsministerium. Die EPA war zur führenden Behörde im Zusammenhang mit Aussetzungen und Ausschlüssen im Rahmen der 'Deepwater Horizon'-Untersuchung bestimmt worden. Mit diesem Verfahren soll eine einheitliche Linie der verschiedenen Regierungsorganisationen in solchen Fällen sicher gestellt werden.
Derweil beschafft sich BP weiteres Geld durch den Rückzug aus der Nordsee. Für 1,1 Milliarden US-Dollar gingen Öl- und Gasfelder an Abu Dhabi, teilte Europas zweitgrößter Ölkonzern am selben Tag in London mit. Das staatlich kontrollierte Unternehmen Taqa übernehme Anteile an drei Feldern in der zentralen Nordsee. Taqa ist zu drei Vierteln im Besitz des arabischen Emirates und produziert Öl und Gas im Mittleren Osten, der Nordsee, Indien und Nordamerika.
BP hat nach eigenen Angaben bisher insgesamt 36 Milliarden Dollar durch Verkäufe von Vermögenswerten eingenommen. Der Konzern benötigt insgesamt wohl deutlich mehr als 40 Milliarden Dollar, um die Folgen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko zu begleichen. BP-Finanzvorstand Brian Gilvary sagte jüngst, dass nach weiteren Möglichkeiten gesucht werde, um die restlichen Finanzmittel aufzutreiben.
Bei der Explosion der 'Deepwater Horizon' im April 2010 waren elf Menschen ums Leben gekommen. 4,9 Millionen Barrel (je 159 Liter) Öl liefen 87 Tage lang ungebremst ins Meer. Ganze US-Küstenabschnitte wurden verschmutzt. Am 15. November hatte sich BP zur Zahlung einer Strafe von 4,5 Milliarden Dollar (knapp 3,5 Mrd Euro) an die US-Regierung bereiterklärt.
Darüber hinaus müssen sich die beiden damals hochrangigsten BP-Aufseher auf der 'Deepwater Horizon' im kommenden Jahr vor Gericht wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Außerdem soll einem weiteren damals ranghohem BP-Manager der Prozess gemacht werden. Ihm wird angelastet, Informationen über den Unfall vor dem US-Kongress verheimlicht und Ermittler angelogen zu haben. Alle drei ehemaligen BP-Mitarbeiter sollten am Mittwoch zur Anklageverlesung vor einem Gericht in New Orleans (Louisiana) erscheinen./ch/dm/jke/gür/DP/he
Neuaufträge würden erst dann wieder erteilt, wenn der Konzern hinreichend beweise, dass seine Praktiken den Geschäftsstandards der US-Regierung entsprächen. Laufende Verträge seien nicht betroffen. BP gehört zu den wichtigsten Lieferanten für das US-Verteidigungsministerium. Die EPA war zur führenden Behörde im Zusammenhang mit Aussetzungen und Ausschlüssen im Rahmen der 'Deepwater Horizon'-Untersuchung bestimmt worden. Mit diesem Verfahren soll eine einheitliche Linie der verschiedenen Regierungsorganisationen in solchen Fällen sicher gestellt werden.
Derweil beschafft sich BP weiteres Geld durch den Rückzug aus der Nordsee. Für 1,1 Milliarden US-Dollar gingen Öl- und Gasfelder an Abu Dhabi, teilte Europas zweitgrößter Ölkonzern am selben Tag in London mit. Das staatlich kontrollierte Unternehmen Taqa übernehme Anteile an drei Feldern in der zentralen Nordsee. Taqa ist zu drei Vierteln im Besitz des arabischen Emirates und produziert Öl und Gas im Mittleren Osten, der Nordsee, Indien und Nordamerika.
BP hat nach eigenen Angaben bisher insgesamt 36 Milliarden Dollar durch Verkäufe von Vermögenswerten eingenommen. Der Konzern benötigt insgesamt wohl deutlich mehr als 40 Milliarden Dollar, um die Folgen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko zu begleichen. BP-Finanzvorstand Brian Gilvary sagte jüngst, dass nach weiteren Möglichkeiten gesucht werde, um die restlichen Finanzmittel aufzutreiben.
Bei der Explosion der 'Deepwater Horizon' im April 2010 waren elf Menschen ums Leben gekommen. 4,9 Millionen Barrel (je 159 Liter) Öl liefen 87 Tage lang ungebremst ins Meer. Ganze US-Küstenabschnitte wurden verschmutzt. Am 15. November hatte sich BP zur Zahlung einer Strafe von 4,5 Milliarden Dollar (knapp 3,5 Mrd Euro) an die US-Regierung bereiterklärt.
Darüber hinaus müssen sich die beiden damals hochrangigsten BP-Aufseher auf der 'Deepwater Horizon' im kommenden Jahr vor Gericht wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Außerdem soll einem weiteren damals ranghohem BP-Manager der Prozess gemacht werden. Ihm wird angelastet, Informationen über den Unfall vor dem US-Kongress verheimlicht und Ermittler angelogen zu haben. Alle drei ehemaligen BP-Mitarbeiter sollten am Mittwoch zur Anklageverlesung vor einem Gericht in New Orleans (Louisiana) erscheinen./ch/dm/jke/gür/DP/he