Zürich, 05. Mai (Reuters) - Die Schweizer Börse hat sich am
Donnerstag im frühen Geschäft etwas abgeschwächt. Händler
sagten, vor dem mit Spannung erwarteten Zinsentscheid der
Europäischen Zentralbank und der Veröffentlichung vieler
Konjunkturdaten aus dem Ausland hielten sich die Anleger zurück
und konzentrierten sich auf Spezialsituationen. Ökonomen
erwarten zwar keine Zinsänderung durch die EZB. Aber sie
erhoffen sich Hinweise über mögliche Schritte in den kommenden
Monaten.
Der SMI <.SSMI> der Standardwerte notierte um 10:15 Uhr um
0,2 Prozent niedriger mit 6459 Punkten. Der breite SPI <.SSHI>
ermässigte sich um 0,1 Prozent auf 6963 Zähler.
Während die Aktien der Banken mehrheitlich nachgaben, traten
die wenig konjunkturanfälligen Titel wie Nestle,
Novartis und Roche praktisch auf der Stelle.
Aktien zyklischer Unternehmen tendierten mehrheitlich
freundlich.
Im Zentrum des Interesses standen die Papiere der Firmen,
die ihr Quartalsergebnis vorlegten. Dabei stachen vor allem die
Versicherer heraus. Der Rückversicherer Swiss Re hat im
ersten Quartal zwar einen Verlust eingefahren. Doch dieser fiel
mit 665 Millionen Dollar um rund ein Drittel geringer aus als
befürchtet. Analysten hatten einen Verlust von knapp einer
Milliarde Dollar erwartet. Die Aktie rückte um 1,4 Prozent vor.
Dagegen hat Zurich Financial mit einem Reingewinn
von 637 Millionen Dollar die Erwartungen von 766 Millionen
verfehlt. Auch der Schadenskostensatz war mit 103,6 Prozent
schlechter als erwartet. Die Naturkatastrophen in Japan,
Australien und Neuseeland schlugen mit 517 Millionen Dollar zu
Buche. Die Aktie, die in den vergangenen zwei Woche gut performt
hatte, verlor 3,3 Prozent.
Einen Kurssprung von zehn Prozent verzeichneten die Aktien
von Petroplus. Händlern zufolge hat der
Raffineriekonzern im ersten Quartal mit gut 15 Millionen Dollar
einen Verlust erlitten, der nur halb so hoch ausfiel wie
allgemein erwartet worden war. Insgesamt konnte Petroplus die
Umsätze im ersten Quartal um neun Prozent auf 6,2 Milliarden
Dollar steigern. Zudem habe sich auch die finanzielle Lage des
Konzern deutlich verbessert, sagten Analysten.
Mit Interesse dürfte auch die Generalversammlung bei
Actelion verfolgt werden. Dort entscheiden die
Aktionäre, ob der Hedgefonds Elliott Advisors Einfluss im
Verwaltungsrat erhält und so den Weg bereiten könnte für einen
Verkauf des Unternehmens.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)