London (Reuters) - Beim EU-Austrittskandidaten Großbritannien ist die Arbeitslosigkeit erstmals seit zwei Jahren gestiegen.
Die Quote legte Ende 2017 um einen Tick auf 4,4 Prozent zu, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte. Zuletzt hatte es Anfang 2016 eine Zunahme gegeben. Experten wurden von der Entwicklung überrascht, da sie mit einem gleichbleibenden Niveau gerechnet hatten. Auch bei der Zahl der Erwerbstätigen lagen sie mit ihren Prognosen daneben: Sie legte nur um 88.000 zu. Fachleute hatten mit 173.000 gerechnet.
Zugleich schrumpft die Kaufkraft der Briten. Die Löhne zogen im letzten Quartal 2017 um durchschnittlich 2,5 Prozent an und konnten damit nicht mit der Inflation Schritt halten. Die Teuerungsrate lag im Dezember bei 3,0 Prozent. Angesichts der höheren Inflation könnte die Bank of England (BoE) im Mai ihren Leitzins anheben, wie manche Anleger nach entsprechenden Signalen der Währungshüter vermuten. Die BoE strebt eine Teuerungsrate von zwei Prozent an. Höhere Zinsen können Konsum und Investitionen dämpfen. Dies würde tendenziell die Teuerung dämpfen, aber auch die Konjunktur belasten. Der Leitzins liegt derzeit bei 0,5 Prozent.