Investing.com - Dem aktuellen Sitzungsprotokoll der EZB zufolge diskutierten die Ratsmitglieder die Weglassung von Lockerungstendenzen, entschieden sich jedoch letztendlich dagegen.
Der EZB-Rat war der Ansicht, dass die wachsende Dynamik der Konjunkturerholung in der Eurozone, aber gleichzeitig auch die schwache Inflation betont werden müssen.
Die Beamten waren besorgt, dass selbst „winzige und schrittweise“ Änderungen der Prognosen die Märkte verunsichern würden.
„Es ist wichtig, Signale zu vermeiden, die eine vorzeitige Straffung der Finanzbedingungen auslösen könnte,“ so der Wortlaut des Protokolls.
In der vergangenen Woche schien EZB-Präsident Mario Draghi die Tür für geldpolitische Anpassungen zu öffnen und entfachte damit Spekulationen darüber, ob die Bank bereits im September ihr Konjunkturprogramm reduzieren wird.
Laut Draghi seien die Faktoren, die die Inflation gegenwärtig nach unten drücken, vorübergehender Natur und könnten von der Bank außer Acht gelassen werden.
Darüber hinaus beobachte die EZB über dem Trend liegendes Wirtschaftswachstum, das sich innerhalb der Eurozone verteilt, betonte jedoch erneut, dass es „nach wie vor erheblicher Konjunkturmaßnahmen“ bedürfe und dass die Bank bei der Abwicklung „klug“ vorgehen müsse.
Anschließend ließ die EZB verkünden, die Märkte überinterpretierten die Aussagen Draghis.
Früher am Tag sagte EZB-Chefökonom Peter Praet, die Bank müsse geduldig sein und eine gleichmäßige und zuverlässige Geldpolitik betreiben, da die Inflation nach wie vor weit unter ihrem Ziel liege.