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Handelsstreit verunsichert deutsche Manager - Aber keine Panik

Veröffentlicht am 22.03.2018, 14:01
Aktualisiert 22.03.2018, 14:01
© Reuters. Fuest, Co-Director of the Centre for European Economic Research (ZEW) speaks during an interview with Reuters in Frankfurt

- von Klaus Lauer

Berlin/München (Reuters) - Der Handelskonflikt mit den USA trübt die gute Laune in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft.

Der Index für das Ifo-Geschäftsklima fiel im März den zweiten Monat in Folge und zugleich auf den tiefsten Stand seit fast einem Jahr. "Der drohende Protektionismus drückt auf die Stimmung", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest am Donnerstag zur Umfrage des Münchner Instituts unter 7000 Managern. Das Barometer sank wie von Ökonomen weitgehend erwartet um 0,7 auf 114,7 Punkte. Die Firmen bewerteten ihre Lage und die Aussichten für die kommenden sechs Monate weniger optimistisch als zuletzt. "Sie machen sich Gedanken darüber, reagieren aber nicht panisch auf die neue Situation", sagte Ökonom Andreas Rees von der Großbank UniCredit (MI:CRDI) mit Blick auf den Streit über neue Zölle.

US-Präsident Donald Trump will in Kürze erklären, für welche Länder es bei den angekündigten Zöllen auf Stahl- und Aluminium-Importe Ausnahmen geben soll. "Wir hoffen, die Zölle noch abwenden zu können", sagte EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström in Brüssel. Auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier gibt die Hoffnung auf eine gütige Einigung nicht auf: "Ich habe dort Gesprächspartner gefunden, die offen waren für unsere Argumente", sagte der CDU-Politiker im Bundestag zu seiner Washington-Reise zu Wochenbeginn, bei der er mit seinem US-Kollegen Wilbur Ross und dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer gesprochen hatte.

Bei den Unternehmen hinterlässt die Protektionismus-Debatte bereits Spuren, wie Ifo-Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe in einem Reuters-Interview betonte: "Die Exporterwartungen sind auf den niedrigsten Wert seit mehr als einem Jahr gesunken." Auch UniCredit-Ökonom Rees macht etwas Verunsicherung bei den Firmen aus. Insgesamt seien aber sowohl die Aussichten als auch die Geschäftslage weiter auf einem sehr hohen Niveau. "Für die kommenden Monate zeichnet sich ein robustes Wachstum ab - auch wenn der Höhepunkt sicherlich überschritten ist." Als Exportnation werde Deutschland vom fortgesetzten Aufschwung der Weltwirtschaft profitieren, so Rees.

ÖKONOMEN: DEUTSCHLAND STEHEN MAGERE JAHRE BEVOR

In der Industrie trübte sich das Geschäftsklima ein, während es im Großhandel stagnierte. Im Einzelhandel ging es bergab, was Ifo-Experte Wohlrabe auch mit der Diskussion über Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge begründete: "Die Diesel-Debatte ist den KfZ-Händlern deutlich auf die Stimmung geschlagen." Auf dem Bau hingegen sei sie trotz der Kältewelle und dank voller Auftragsbücher hervorragend.

© Reuters. Fuest, Co-Director of the Centre for European Economic Research (ZEW) speaks during an interview with Reuters in Frankfurt

Wegen florierender Exporte erhöhten die Wirtschaftsweisen jüngst ihre Wachstumsprognose für 2018 von 2,2 auf 2,3 Prozent. Es wäre das größte Plus in Deutschland seit 2011.[nL8N1R323Y] Die Wirtschaft wuchs allerdings im März auch wegen der Grippewelle so langsam wie seit acht Monaten nicht mehr, wie das Institut IHS Markit zu seiner Umfrage unter 800 Firmen mitteilte.[nL8N1R41BR] Der Markit-Einkaufsmanagerindex - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel deutlich um 2,2 auf 55,4 Punkte.

Die Kieler IfW-Forscher zeigten sich derweil skeptisch für die Zukunft: "Deutschland muss sich in absehbarer Zeit wieder auf magere Jahre gefasst machen." Der demografische Wandel drücke im nächsten Jahrzehnt das Wachstum, und der Gegenwind für die Konjunktur nehme zu. In ihrer Mittelfristschätzung erwarten die Ökonomen und Regierungsberater, dass sich das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 2,5 Prozent in diesem Jahr bis 2022 auf nur 0,9 Prozent abschwächt.

In Frankreich sank das Geschäftsklima für die gesamte Wirtschaft im März den dritten Monat in Folge - und zwar auf 109 von 110 Zählern. Auch die Markit-Daten für die französische Wirtschaft signalisierten eine langsamere Gangart.

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