Berlin, 17. Nov (Reuters) - Deutsche Firmen investieren immer mehr in Afrika. "2018 war ein Rekordjahr für deutsche Investitionen", sagte der Präsident des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft, Stefan Liebing, in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Es lägen zwar noch keine abschließenden Zahlen vor, aber er schätze die Neuinvestitionen deutscher Firmen in Afrika allein im vergangenen Jahr auf 1,5 Milliarden Euro. "Das ist ein großer Sprung angesichts des bisherigen Gesamtvolumens von rund zehn Milliarden Euro", sagte Liebing. "Und es zeichnet sich ab, dass dies Jahr ähnlich stark wird." Auch das Handelsvolumen Deutschlands mit den afrikanischen Staaten sei im ersten Halbjahr um 8,5 Prozent gestiegen.
Liebing begrüßte, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstag in Berlin zum zweiten Mal nach 2018 zu einer großen Afrika-Konferenz mit zwölf Staaten des sogenannten "Compact with Africa" eingeladen hat. "Denn solche Konferenzen gibt es bereits in Paris, Tokio, Peking oder Sotschi – und nun zusätzlich in Berlin. Das ist das Neue: Wir kümmern uns nun genauso um Afrika wie das andere längst tun", sagte Liebing. Die Bundesregierung hatte die "Compact with Africa"-Initiative in der deutschen G20-Präsidentschaft gestartet. Sie sieht eine engere Zusammenarbeit mit Staaten vor, die sich zu einer Reformagenda verpflichten.