BERLIN (dpa-AFX) - Die Lokführergewerkschaft und die Bahn suchen am Freitag in Berlin nach einer Lösung ihres Tarifkonflikts. Es geht um die finanzielle Absicherung der rund 20 000 Lokführer bei der Deutschen Bahn für den Fall, dass sie ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Nach einer Streikdrohung der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) Anfang Januar einigten sich beide Seiten auf die neue Verhandlungsrunde. Die GDL schloss Streiks bis diesen Freitag aus.
Die Gewerkschaft favorisiere nach wie vor eine Versicherungslösung, sagte die Sprecherin Gerda Seibert am Donnerstag. Die Bahn hatte eine solche Versicherung gegen Berufsunfähigkeit als zu teuer abgelehnt. Sie bot stattdessen unter anderem eine 100-prozentige Einkommensgarantie für Lokführer an, die als Folge 'traumatischer Ereignisse' ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Gemeint sind damit vor allem Beschäftigte, die Selbstmörder überfahren haben.
Die GDL fordert für die Lokführer außerdem einen Schutz vor Versetzungen in weit entfernte Regionen. Seibert sagte, die Gewerkschaft habe der Bahn einen Fragenkatalog zu deren jüngstem Angebot geschickt, aber bislang keine Antwort erhalten. Diese Antwort sollte aus Sicht der Gewerkschaft eigentlich die Grundlage der Verhandlungen sein.