(neu: Schlusskurse, Umsätze, Anleihen)
New York, 20. Okt (Reuters) - Die Aussicht auf ein weiteres Konjunkturprogramm der US-Regierung hat die US-Börsen am Montag beflügelt. US-Notenbankchef Ben Bernanke habe sich erstmals hinter die Forderung nach weiteren Staatshilfen für die Verbraucher gestellt und damit eine Linderung der Wirtschaftsschwäche in Aussicht gestellt, sagten Händler. Die Aktienkurse profitierten zudem von Nachrichten, dass die Kreditklemme etwas nachlässt, weil der Interbankenmarkt, in dem sich die Banken untereinander Geld leihen, wieder in Gang kommt.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte schloss 4,67 Prozent fester mit 9265 Punkten nahezu am Tageshoch. Im Verlauf war der Index zwischen 8852 und 9266 Zählern gependelt. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> kletterte um 4,77 Prozent auf 985 Stellen. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> gewann 3,43 Prozent auf 1770 Zähler. In Frankfurt hatte der Dax<.GDAXI> 1,1 Prozent fester mit 4835 Punkten geschlossen. Zu dem Zeitpunkt hatte der Dow-Jones-Index 1,3 Prozent im Plus gelegen.
Bernanke hatte sich bei einer Rede im US-Kongress angesichts der Wachstumsschwäche erstmals für ein weiteres Konjunkturprogramm ausgesprochen. Das US-Präsidialamt erklärte seinerseits, es stehe einer solchen Maßnahme offen gegenüber. Zunächst müsse es aber Vorschläge des Kongresses geben, der von den Demokraten dominiert wird. Die Demokraten beraten derzeit über ein Konjunkturprogramm im Umfang von 150 Milliarden Dollar. Mit dem Geld wollen sie die Infrastruktur ertüchtigen, Arbeitsplätze schaffen und die regionale Wirtschaft ankurbeln. Die US-Regierung hatte im Sommer 168 Milliarden Dollar freigegeben, um den privaten Konsum zu stützen. Allerdings führte das nur vorübergehend zu vermehrten Konsum-Ausgaben.
Nach einer Heraufstufung durch die Analysten von Oppenheimer
legten die Aktien von Exxon
Im Blickpunkt der Anleger waren auch die Aktien des
US-Atomstromproduzenten Exelon
Kursgewinne verzeichneten auch Finanzwerte wie die Citigroup
Zu den Verlierern zählten nach einem negativen
Analystenkommentar die Papiere des Blackberry-Herstellers
Research in Motion
In der vergangenen Woche hatten die US-Börsen eine
Achterbahnfahrt hingelegt. Sorgen um eine Rezession der
US-Wirtschaft hatten sich bei Anlegern mit der Jagd nach
Schnäppchen abgewechselt. Diese Woche wird im Zeichen von
Quartalszahlen stehen. Dann wird sich zeigen, wie stark die
Finanzkrise auf die Gewinne der Unternehmen durchschlägt. Den
Auftakt machen am Montag nach Börsenschluss unter anderem
American Express
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,23 Milliarden Aktien den Besitzer. 2657 Werte legten zu, 492 gaben nach und 47 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,06 Milliarden Aktien 2099 im Plus, 696 im Minus und 99 unverändert.
An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 25/32 auf 101-10/32. Sie rentierten mit 3,838 Prozent. Die 30-jährigen Bonds legten 49/32 auf 104-10/32 zu und hatten eine Rendite von 4,243 Prozent.
(Reporter: Leah Schnurr und Ellis Mnyandu; bearbeitet von Ralf Bode, redigiert von Volker Warkentin)