Berlin, 27. Sep (Reuters) - Das Fernbusunternehmen Flixbus kritisiert die geplanten Hilfen der Bundesregierung für die Deutsche Bahn. "Unsere große Befürchtung ist, dass sehr viel Geld direkt zur Deutschen Bahn fließt und dieses dann wettbewerbsverzerrend eingesetzt wird", sagte Flixbus-Chef Andre Schwämmlein der Süddeutschen Zeitung laut Vorab-Bericht aus der Montag-Ausgabe. Der Bund wolle rund fünf Milliarden für die Bahn zur Verfügung stellen, um die Folgen der Corona-Pandemie abzufedern. "Wenn die Bahn ihre Hausaufgaben gemacht und unternehmerisch gehandelt hätte, bräuchte sie nicht solche Summen", sagte Schwämmlein. Er fürchte, dass die Deutsche Bahn "unter dem Deckmantel von Corona den Wettbewerb zerstören" wolle.
"Wir gehen davon aus, dass die EU-Kommission die erneuten Hilfen prüfen und Auflagen erteilen wird, so sie denn in entsprechender Höhe notifiziert werden", sagte der Flixbus-Chef. Er forderte zudem Zugang zum Buchungsportal der Deutschen Bahn, dort seien die Flixtrain-Verbindungen derzeit nicht buchbar. Zudem dürfe die Bahn keine unfaire Preispolitik mit der Staatshilfe im Rücken betreiben.