Berlin, 19. Apr (Reuters) - CDU-Chef Armin Laschet versucht den CDU-Bundesvorstand zu einer Abstimmung über die Kanzlerkandidatur zu bewegen. Nach fast dreistündigen Beratungen zeigt sich jedoch ein Machtkampf zwischen Anhängern des CSU-Vorsitzenden Markus Söder, die eine Abstimmung verhindern wollen und Anhängern von Laschet, die für eine Entscheidung noch am Montagabend werben. Noch immer stehen viele Redner auf der Liste.
Laschet hatte die Mitglieder des Bundesvorstands zu Beginn zu einer offenen Debatte aufgefordert. Zuvor hatte Söder gesagt, dass er die Entscheidung über seine Kandidatur dem CDU-Bundesvorstand überlasse. Sollte Laschet keine Abstimmung und Unterstützung für sich erhalten, gilt dies in Unionskreisen als Punktsieg für den CSU-Chef. Denn dann würde sich die Entscheidung in andere Gremien verlagern. Etliche CDU-Politiker verwiesen nach Teilnehmerangaben auf eine Kluft zwischen der Stimmung an der Parteispitze und der an der Parteibasis in etlichen Landesverbänden.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende aus Brandenburg, Jan Redmann, wehrte sich nach Teilnehmerangaben aber gegen den Eindruck, dass die Ost-CDU geschlossen für Söder sei. Er selbst setzte sich für Laschet als Kandidaten ein, ebenso wie das thüringische Bundesvorstandsmitglied Mike Mohring. Dagegen unterstützt der thüringische Landevorsitzende Christian Hirte ebenso wie Berlins Landeschef Kai Wegner den CSU-Chef. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff plädierte für eine Verschiebung der Abstimmung.