Berlin, 21. Apr (Reuters) - Nach der Entscheidung für CDU-Chef Armin Laschet zum Kanzlerkandidaten der Union versichern ihm auch zunächst kritische CDU-Landesverbände im Osten ihre Unterstützung. Sachsen-Anhalts Landeschef Sven Schulze sagte am Mittwoch zu Reuters, dass man an der Basis vor allem Problem mit der Art und Weise der Entscheidung gehabt habe. Er freue sich jetzt auf den gemeinsamen Wahlkampf mit Laschet. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident könne in Sachsen-Anhalt etwa mit seinem Verständnis für den schwierigen Strukturwandel mit dem Braunkohle-Ausstieg punkten.
"Ich hatte mich für Markus Söder ausgesprochen, kann aber mit Armin Laschet sehr gut leben", betonte der CDU-Fraktionschef im Sächsischen Landtag, Christian Hartmann, laut MDR. "Wir unterstützen als CDU-Thüringen unseren Kanzlerkandidaten Armin Laschet", hatte zuvor schon der thüringische Landesvorsitzende Christian Hirte getwittert, der sich für Söder ausgesprochen hatte. In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern hatte es schon zuvor eine größere Unterstützung für den CDU-Chef im Rennen um die Kanzlerkandidatur gegeben.
Schulze sagte, dass er im Wahlkampf auf einen Auftritt sowohl von Laschet als auch Söder und Friedrich Merz hoffe. "Die CDU im Osten hat sehr viele Anhänger, weil es die CSU gibt", sagte der Europapolitiker zu Reuters. "Es käme bei unseren Anhängern sehr gut an, wenn sowohl unser Kanzlerkandidat als auch Merz und Söder bei uns Wahlkampf machen würden", fügte er hinzu. In Sachsen-Anhalt finden am 6. Juni Landtagswahlen statt.
Merz selbst kündigte im RTL/ntv-Interview Auftritte im Osten an. Er freue sich über seine Popularität im Osten Deutschlands. "Ich werde dort auch sicherlich den einen oder anderen Wahlkampfauftritt machen", sagte er.