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Aktien Europa: Ins Plus gedreht - China belastet nur kurzfristig

Veröffentlicht am 27.08.2012, 12:57
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Aktienbörsen haben am Montag trotz größtenteils schwacher Vorgaben aus Fernost leicht zugelegt. Der EuroStoxx 50 stieg zuletzt um 0,09 Prozent auf 2.436,45 Punkte, nachdem er in den ersten Handelsstunden noch leicht nachgegeben hatte. Der Cac 40 in Paris rückte um 0,13 Prozent auf 3.437,71 Punkte vor. In London war die Börse wegen eines Feiertags geschlossen.

In Asien machten sich neue Sorgen hinsichtlich der chinesischen Wirtschaft breit. Schwache Unternehmensdaten aus China ließen zunächst Befürchtungen hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes wieder in den Vordergrund treten. Der Mineralölkonzern China Petroleum hatte den geringsten Halbjahresgewinn seit 2008 vorgelegt. Insgesamt seien die Gewinne der chinesischen Industriekonzerne im Juli um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen, teilte die Nationale Statistikbehörde Chinas mit.

Händlern zufolge hielten sich die Anleger auch im Hinblick auf die für Donnerstag erwartete nächste Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke hin. Beim Treffen von Vertretern mehrerer Notenbanken in Jackson Hole in den USA könnte sich Bernanke über weitere geldpolitische Maßnahmen äußern. In einem am Freitag veröffentlichten Brief an einen republikanischen Senator hatte Bernanke mitgeteilt, er könne sich eine weitere Lockerung der Geldpolitik vorstellen.

Außerdem belastete die Euro-Schuldenkrise Händlern zufolge zunehmend die Stimmung in der deutschen Wirtschaft. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel im August zum vierten Mal in Folge und stärker als erwartet. Markus Huber von ETX Capital verwies auch auf das nachlassende Wachstum in China, das zu den wichtigsten deutschen Handelspartnern zählt.

Bester Wert im EuroStoxx waren Nokia , die gegen den Markttrend um 10,83 Prozent auf 2,762 Euro nach oben schossen. Händlern zufolge profitierten die Papiere vom Ausgang des Patentrechtsstreites in den USA zwischen Apple und Samsung .

Von einem möglichen Verbot von Samsung-Geräten in den USA könnte Experten zufolge Nokia mit seinem Partner Microsoft profitieren, da es dessen Betriebssystem verwendet. Einige Smartphone-Hersteller, die Googles Betriebssystem Android benutzen, könnten versucht sein, zu Windows-Phone-8 zu wechseln, sagte eine Analyst. Im Gegensatz zu Google biete Microsoft Rechtsschutz gegen mögliche Klagen. Die Gerichtsentscheidung über ein Verbot von Samsung-Geräten in den USA wird im September erwartet.

Vor diesem Hintergrund waren in Europa insgesamt Technologietitel gefragt. Der Branchenindex im Stoxx 600 stieg um 0,71 Prozent. Sehr gut liefen auch die Bankenwerte nach einer Heraufstufung für Credit Agricole . Der Branchenindex zog um 0,44 Prozent an. Die Aktie des Finanzinstituts legte bis zur Mittagszeit 1,81 Prozent zu, BNP Paribas verbesserten sich um 2,65 Prozent, Societe Generale um 1,97 Prozent. Goldman Sachs hatte die Aktie von Credit Agricole von 'Neutral' auf 'Buy' angehoben.

Unilever notierten hauchdünn im Plus. Der britisch-niederländische Konsumgüterkonzern setzt in den von der europäischen Schuldenkrise gebeutelten Ländern vermehrt auf günstige Produkte und kleine Packungsgrößen, wie Unilever-Europa-Chef Jan Zijderveld der 'Financial Times Deutschland' sagte. 'Wenn ein Spanier nur noch durchschnittlich 17 Euro pro Einkauf ausgibt, dann kann ich ihm kein Waschmittel für die Hälfte seines Budgets verkaufen.' Deshalb wolle Unilever nun Verkaufsstrategien aus dem Asien-Geschäft anwenden./jb/la/zb

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