(neu: Details, Aktienkurs, Analystenkommentar)
STOCKHOLM (dpa-AFX) - Mit drastischen Einschnitten beim Personal, dem Verkauf von Konzernbereichen und frischen Krediten will die schwer angeschlagene Fluggesellschaft SAS das drohende Aus abwenden. 'Dies ist unsere letzte Chance', sagte Vorstandschef Rickard Gustafson am Montag in Stockholm bei der Vorstellung des radikalen Sparplanes gegen die seit Jahren chronischen Verluste sowie immer akutere Liquiditätsprobleme.
Die SAS-Aktie reagierte mit einem Kurssprung auf die Nachrichten. Um die Mittagszeit lag das Papier noch mit 2,33 im Plus bei 6,60 schwedischen Kronen. Ein Analyst sah die Gesellschaft aber weiter vor einer Reihe von Herausforderungen. Vor allem müsse das Management Vereinbarungen mit den Gewerkschaften treffen.
Das teilstaatlich in Dänemark, Norwegen und Schweden betriebene Unternehmen will den gut 15.000 Beschäftigten Einkommenssenkungen von 15 bis 17 Prozent sowie eine Verminderung ihrer Pensionsansprüche abverlangen. Umgehend sollen 800 Verwaltungsstellen gestrichen werden.
Längerfristig erwartet SAS laut Gustafson, dass die Zahl der Beschäftigten durch Verkäufe und andere Maßnahmen von 15.000 auf 9.000 sinkt. Er sagte zu den geplanten Einkommenskürzungen: 'Die Existenz unseres Unternehmens hängt davon ab, dass wir in absehbarer Zeit entsprechende Tarifverträge vereinbaren.'
Die Einschnitte beim Personal und die erhofften Verkäufe sollen jeweils drei Milliarden schwedische Kronen (350 Mio Euro) pro Jahr als Kostenerleichterung in die Kasse bringen. Den akuten Kapitalbedarf sollen Bankkredite über 3,5 Milliarden Kronen decken. Garantien dafür haben erneut die Staatskassen der drei skandinavischen Länder sowie die schwedische Finanzgruppe Wallenberg als wichtiger privater SAS-Eigner übernommen.
Das dritte Quartal brachte dem Unternehmen einen Nettogewinn von 434 Millionen Kronen. Der Umsatz stieg gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres von 10,6 auf 11,1 Milliarden Kronen. SAS hat in den letzten Jahren zunehmend Boden gegen die neue regionale Billig-Fluggesellschaft Norwegian verloren. Das Traditionsunternehmen wurde immer wieder als Kandidat für eine Übernahme durch die Lufthansa oder einen anderen europäischen Branchenführer genannt./tbo/DP/stw
STOCKHOLM (dpa-AFX) - Mit drastischen Einschnitten beim Personal, dem Verkauf von Konzernbereichen und frischen Krediten will die schwer angeschlagene Fluggesellschaft SAS
Die SAS-Aktie reagierte mit einem Kurssprung auf die Nachrichten. Um die Mittagszeit lag das Papier noch mit 2,33 im Plus bei 6,60 schwedischen Kronen. Ein Analyst sah die Gesellschaft aber weiter vor einer Reihe von Herausforderungen. Vor allem müsse das Management Vereinbarungen mit den Gewerkschaften treffen.
Das teilstaatlich in Dänemark, Norwegen und Schweden betriebene Unternehmen will den gut 15.000 Beschäftigten Einkommenssenkungen von 15 bis 17 Prozent sowie eine Verminderung ihrer Pensionsansprüche abverlangen. Umgehend sollen 800 Verwaltungsstellen gestrichen werden.
Längerfristig erwartet SAS laut Gustafson, dass die Zahl der Beschäftigten durch Verkäufe und andere Maßnahmen von 15.000 auf 9.000 sinkt. Er sagte zu den geplanten Einkommenskürzungen: 'Die Existenz unseres Unternehmens hängt davon ab, dass wir in absehbarer Zeit entsprechende Tarifverträge vereinbaren.'
Die Einschnitte beim Personal und die erhofften Verkäufe sollen jeweils drei Milliarden schwedische Kronen (350 Mio Euro) pro Jahr als Kostenerleichterung in die Kasse bringen. Den akuten Kapitalbedarf sollen Bankkredite über 3,5 Milliarden Kronen decken. Garantien dafür haben erneut die Staatskassen der drei skandinavischen Länder sowie die schwedische Finanzgruppe Wallenberg als wichtiger privater SAS-Eigner übernommen.
Das dritte Quartal brachte dem Unternehmen einen Nettogewinn von 434 Millionen Kronen. Der Umsatz stieg gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres von 10,6 auf 11,1 Milliarden Kronen. SAS hat in den letzten Jahren zunehmend Boden gegen die neue regionale Billig-Fluggesellschaft Norwegian verloren. Das Traditionsunternehmen wurde immer wieder als Kandidat für eine Übernahme durch die Lufthansa