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HSBC-Chefvolkswirt: Industriestaaten stehen vor einem Jahrzehnt der Unsicherheit

Veröffentlicht am 18.07.2013, 16:56
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Chefvolkswirt der britischen Großbank HSBC, Stephen King, hat vor einem Abwärtstrend beim Lebensstandard in den westlichen Industriestaaten gewarnt. Im vergangenen Jahrzehnt habe der Zuwachs bei den durchschnittlichen Einkommen bereits dramatisch nachgelassen, sagte King am Donnerstag bei der Vorstellung seines neuen Buchs 'When the money runs out' in Frankfurt. Wenn das Wachstum in den kommenden Jahren nicht wieder stärker an Schwung gewinne, drohe auch in Deutschland das Ende des Wohlstands.

Nach Einschätzung von King sind die westlichen Industrienationen nicht gerüstet für eine Wirtschaft mit niedrigen Wachstumsraten. Es braucht aber ein vergleichsweise starkes Wachstum, um die Versprechen der Politiker einzulösen. 'Es gibt eine Lücke zwischen ökonomischer Realität und den Aussagen der Politik', sagte der Chefvolkswirt. Zuletzt hätten sich Politiker in ihren Prognosen der konjunkturellen Entwicklung zu optimistisch gezeigt.

Noch ist Deutschland die Nummer vier der weltweit führenden Volkswirtschaften. Die größte europäische Wirtschaftsmacht wird jedoch langsam aber sicher an Gewicht verlieren, so die Prognose Kings. Dagegen werden Länder wie China oder Indien auch in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen.

In den vergangenen Jahren habe sich zudem die Lage durch die Finanz- und Schuldenkrise verschärft. In der kritischen Phase nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers habe das Eingreifen der Politik und unkonventionelle Maßnahmen der Notenbanken einen Rückfall in die Depression der 1930er Jahre verhindern können, sagte King.

Die Zentralbanken können aber nur begrenzt als Krisenretter dienen, so King. Dennoch bekamen sie seit der Lehman-Pleite immer mehr Aufgaben aufgebürdet. Von der Politik würden schwierige Entscheidungen auf die Zentralbank abgewälzt, so der Vorwurf Kings. Die EZB sei aber alleine nicht in der Lage, für ein 'stabiles Fundament' im Währungsraum zu sorgen.

Für eine langfristige Lösung sei vielmehr eine Weiterentwicklung der politischen Union und die Schaffung einer Fiskalunion notwendig, sagte King. Eine Notenbank wie die EZB könne allenfalls nur begrenzt helfen, Fehlentwicklungen im Euroraum zu korrigieren./jkr/hoslmr/jsl/he

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