FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 29. Januar 2013. Anleger interessieren sich weiterhin stark für Aktien-ETFs, einige stellen aber auch Gewinne glatt. Der Höhenflug der Banken-Indexfonds geht unterdessen weiter.
Die Fünf-Jahres-Hochs im DAX und Dow Jones der vergangenen Woche zeigen es: Die Hausse an den Börsen hält an - auch wenn es aktuell etwas gemächlicher zugeht. 'Das ifo-Geschäftsklima ist weiter gestiegen und der chinesische Einkaufsmanagerindex HSBC Flash China Manufacturing PMI im Januar auf ein Zwei-Jahres-Hoch geklettert', erklärt Florian Perini von Flow Traders. 'Außerdem zeigt sich in Davos, dass der Eurozone wieder mehr Vertrauen entgegengebracht wird.'
Das lockt offenbar auch Skeptiker aus der Reserve: Perini spricht von einer 'sehr guten' Handelswoche. 'Ein bisschen ruhiger ist es allerdings schon geworden, es gibt erste Gewinnmitnahmen', bemerkt Andreas Bartels von der Commerzbank. 'Nach zwei sehr starken Wochen ist das Volumen etwas rausgegangen', meint auch Sidi Kleefeld von der Deutschen Bank.
Unter dem Strich dominieren den Händlern zufolge allerdings weiterhin Zuflüsse. 'Bei uns standen 53 Prozent Käufe 47 Prozent Verkäufen gegenüber', konkretisiert Bartels. 'Grundsätzlich gilt schon noch der Risk-on-Modus, also der Trend zum Risiko, aber einzelne Länder wurden eher abgegeben', kommentiert Kleefeld.
Erste Glattstellungen
Händler nennen unterschiedlich Favoriten: Kleefeld meldet Käufe in Euro Stoxx 50- (WKNs DBX1EU, DBX1ET, 593395), aber Verkäufe in DAX-ETFs (WKN 593393). Flow Traders zufolge legen sich Anleger DAX- und Euro Stoxx-Tracker ins Portfolio, während das Bild bei US-, Japan- oder Welt-ETFs gemischt ausfalle. 'Außerdem werden TecDAX (WKN 593397) und MDAX (WKN 593392) gekauft.'
Laut Bartels hielten sich Zu- und Abflüsse in DAX- und Euro Stoxx-Produkten in etwa die Waage (WKNs ETF001, ETF050). Auffällig viele Verkäufe habe es in MSCI-Kanada-ETFs (WKN A0X97V) gegeben, auch Nasdaq 100-Indexfonds (WKN A0F5UF) hätten überwiegend auf den Verkaufslisten gestanden.
Banken-ETFs bleiben der Renner
Im Bereich der Sektoren-ETFs sind wieder einmal Banken-Indexfonds (WKN A0F5UJ) Lieblinge der Anleger. 'Banken- und Finanzdienstleister-ETFs waren ein klarer Kauf', meldet Bartels (WKNs ETF062, ETF066). Investoren gehen offenbar davon aus, dass die Erholung der Bankaktien noch weiter gehen wird. Banken-ETFs haben seit Sommer letzten Jahres ordentlich Boden gutmachen können: Etwa hat der iShares Stoxx Europe 600 Banks auf Sicht von sechs Monaten um 36 Prozent zugelegt.
Nein zu Emerging Markets
Weniger gut kommen derzeit Schwellenländer-Produkte an. Flow Traders hat Abgaben in breit streuenden Fonds wie dem db x-trackers MSCI Emerging Markets (WKN DBX1EM) und dem Pendant von iShares (WKN A0HGZT) sowie Produkten mit regionalem Schwerpunkt wie dem db x-trackers MSCI AC Asia ex Japan (WKN DBX1AE) und dem Lyxor ETF MSCI India (WKN LYX0BA) beobachtet. Lediglich im Lyxor Brazil Ibovespa (WKN LYX0BE) seien beide Seiten gespielt worden.
Anleihen: Risiko, aber nur in Grenzen
Trotz Aktienboom: Auch Anleihen-ETFs finden viel Aufmerksamkeit. 'Hier überwogen die Zuflüsse sogar noch deutlicher', erklärt Bartels. Besonders beliebt seien nach wie vor Unternehmensanleihen, gekauft werde etwa der iShares Barclays Euro Corporate Bond (WKN A0RM45). Anders als im vergangenen Jahr würden Bankanleihen übrigens aktuell nicht mehr ausgeschlossen: 'Das 'ex financials' ist im Moment kein Thema.'
Zu riskant darf es aber offenbar nicht werden: 'High Yield-ETFs wurden abgestoßen', berichtet Kleefeld und verweist auf den iShares Markit iBoxx Euro High Yield Bond (WKN A1C8QT). Nach 'sicherem Hafen' steht aber nur noch wenigen der Sinn: Kleefeld zufolge verabschieden sich Anleger von Staatsanleihen- und auch Geldmarkt-ETFs.
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© 29. Januar 2013 / Anna-Maria Borse
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
Die Fünf-Jahres-Hochs im DAX und Dow Jones der vergangenen Woche zeigen es: Die Hausse an den Börsen hält an - auch wenn es aktuell etwas gemächlicher zugeht. 'Das ifo-Geschäftsklima ist weiter gestiegen und der chinesische Einkaufsmanagerindex HSBC Flash China Manufacturing PMI im Januar auf ein Zwei-Jahres-Hoch geklettert', erklärt Florian Perini von Flow Traders. 'Außerdem zeigt sich in Davos, dass der Eurozone wieder mehr Vertrauen entgegengebracht wird.'
Das lockt offenbar auch Skeptiker aus der Reserve: Perini spricht von einer 'sehr guten' Handelswoche. 'Ein bisschen ruhiger ist es allerdings schon geworden, es gibt erste Gewinnmitnahmen', bemerkt Andreas Bartels von der Commerzbank. 'Nach zwei sehr starken Wochen ist das Volumen etwas rausgegangen', meint auch Sidi Kleefeld von der Deutschen Bank.
Unter dem Strich dominieren den Händlern zufolge allerdings weiterhin Zuflüsse. 'Bei uns standen 53 Prozent Käufe 47 Prozent Verkäufen gegenüber', konkretisiert Bartels. 'Grundsätzlich gilt schon noch der Risk-on-Modus, also der Trend zum Risiko, aber einzelne Länder wurden eher abgegeben', kommentiert Kleefeld.
Erste Glattstellungen
Händler nennen unterschiedlich Favoriten: Kleefeld meldet Käufe in Euro Stoxx 50- (WKNs DBX1EU, DBX1ET, 593395), aber Verkäufe in DAX-ETFs (WKN 593393). Flow Traders zufolge legen sich Anleger DAX- und Euro Stoxx-Tracker ins Portfolio, während das Bild bei US-, Japan- oder Welt-ETFs gemischt ausfalle. 'Außerdem werden TecDAX (WKN 593397) und MDAX (WKN 593392) gekauft.'
Laut Bartels hielten sich Zu- und Abflüsse in DAX- und Euro Stoxx-Produkten in etwa die Waage (WKNs ETF001, ETF050). Auffällig viele Verkäufe habe es in MSCI-Kanada-ETFs (WKN A0X97V) gegeben, auch Nasdaq 100-Indexfonds (WKN A0F5UF) hätten überwiegend auf den Verkaufslisten gestanden.
Banken-ETFs bleiben der Renner
Im Bereich der Sektoren-ETFs sind wieder einmal Banken-Indexfonds (WKN A0F5UJ) Lieblinge der Anleger. 'Banken- und Finanzdienstleister-ETFs waren ein klarer Kauf', meldet Bartels (WKNs ETF062, ETF066). Investoren gehen offenbar davon aus, dass die Erholung der Bankaktien noch weiter gehen wird. Banken-ETFs haben seit Sommer letzten Jahres ordentlich Boden gutmachen können: Etwa hat der iShares Stoxx Europe 600 Banks auf Sicht von sechs Monaten um 36 Prozent zugelegt.
Nein zu Emerging Markets
Weniger gut kommen derzeit Schwellenländer-Produkte an. Flow Traders hat Abgaben in breit streuenden Fonds wie dem db x-trackers MSCI Emerging Markets (WKN DBX1EM) und dem Pendant von iShares (WKN A0HGZT) sowie Produkten mit regionalem Schwerpunkt wie dem db x-trackers MSCI AC Asia ex Japan (WKN DBX1AE) und dem Lyxor ETF MSCI India (WKN LYX0BA) beobachtet. Lediglich im Lyxor Brazil Ibovespa (WKN LYX0BE) seien beide Seiten gespielt worden.
Anleihen: Risiko, aber nur in Grenzen
Trotz Aktienboom: Auch Anleihen-ETFs finden viel Aufmerksamkeit. 'Hier überwogen die Zuflüsse sogar noch deutlicher', erklärt Bartels. Besonders beliebt seien nach wie vor Unternehmensanleihen, gekauft werde etwa der iShares Barclays Euro Corporate Bond (WKN A0RM45). Anders als im vergangenen Jahr würden Bankanleihen übrigens aktuell nicht mehr ausgeschlossen: 'Das 'ex financials' ist im Moment kein Thema.'
Zu riskant darf es aber offenbar nicht werden: 'High Yield-ETFs wurden abgestoßen', berichtet Kleefeld und verweist auf den iShares Markit iBoxx Euro High Yield Bond (WKN A1C8QT). Nach 'sicherem Hafen' steht aber nur noch wenigen der Sinn: Kleefeld zufolge verabschieden sich Anleger von Staatsanleihen- und auch Geldmarkt-ETFs.
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© 29. Januar 2013 / Anna-Maria Borse
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