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Draghis neueste Offenheit zum EZB-Kurs treibt die Märkte deutlich an

Veröffentlicht am 04.07.2013, 17:06
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Investing.com – Der Dax arbeitete sich im Laufe des Vormittags leicht vor, holte dann am frühen Nachmittag nochmal deutlich auf und übersprang die 7.900 Punkte Marke. Später knackte er dann noch die 8.000er Marke.

Derzeit notiert der deutsche Leitindex ein Plus von 2,06% auf 7.990,80 Punkte und visiert somit die 8.000 Punkte-Marke an. In der zweiten Reihe verzeichnen der MDax und der TecDax jeweils ein Plus 1,72% und 1,68%.   Positiv wurde von den Anlegern die Belassung der Leitzinsen seitens der Europäischen Zentralbank bei 0,5% aufgenommen. Die Zinsen für Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie für die Spitzenrefinanzierungsfazilität wurden ebenfalls unverändert bei jeweils 1% und 0% belassen.  

Zusätzlich beflügelte dann die Rede des EZB-Chefs Mario Draghi. Die EZB werde die Leitzinsen noch lange auf dem derzeitigen rekordniedrigen Niveau belassen. Zudem schloss Draghi eine eventuelle weitere Zinssenkung nicht aus. Aufgrund der schwachen Wirtschaftslage in der Eurozone trotz nachlassender Wachstumsrückgängen, der weiterhin niedrigen Inflation, des weiter sinkenden Geldumlaufs sowie einer begrenzten Kreditvergabe, sei die EZB noch weit von einem Ausstieg aus der ultralaxen Geldpolitik entfernt. Der Markt werde weiterhin mit Liquidität versorgt werden.  

Der Notenbanker sprach sich mit einer bis jetzt noch nie dagewesenen Offenheit aus. Die neu eingenommene anderen Zentralbanken ähnelnde Kommunikationsrichtung der EZB, sei die beste Reaktion auf die steigende Volatilität an den Märkten, erklärte Draghi. Gleichzeitig versicherte er das OMT Anleihekaufprogramm sei nach wie vor jederzeit einsatzbereit.  

Parallel beschloss auch die Bank of England während ihrer zweitägigen Ratssitzung unter dem neuen Chef Mark Carney den geldpolitischen Kurs sowie auch den Zinssatz unverändert bei 0,5% zu belassen. Der Schritt wurde damit begründet, dass die Aussicht auf eine Zinserhöhung seitens der BoE für einen starken Zinsanstieg an den Finanzmärkten gesorgt hätte und dies die Wirtschaftserholung bremse.  

Weitere Impulse aus den USA blieben heute feiertagsbedingt anlässlich des Indepence Day aus. In Frankfurt verzeichnet derzeit die Commerzbank ein Plus von 7,64%. Die Aktie profitierte von Spekulationen, denen zufolge die Großbank an einer Übernahme der RBS-Investmentbanking-Filiale interessiert ist. Später hatte das Finanzinstitut die Gerüchte dementiert. Spitzenwerte im MDax und im TecDax sind zur jetzigen Stunde Leoni und Wirecard bei Gewinnen von jeweils 4,88% und 3,40%.  

Flop im Dax ist momentan Fresenius Medical Care bei einem Abschlag von 1,12%. Celesio führt die Verluste im MDax bei einem Minus von 8,92% an, nachdem der Pharmakonzern einen Führungswechsel angekündigt hatte. Amtierender Vorstandschef Markus Pinger werde mit sofortiger Wirkung die Führung des Unternehmens verlassen, hieß es am Vorabend in einer Mitteilung. Telefónica Deutschland ist größter Verlierer im TecDax bei einem Abschlag von 1,01%.    

An den europäischen Aktienmärkten sorgten Draghis Worte wie auch in Frankfurt für starken Antrieb. Der FTSE 100 rückt um 3,04% vor, der CAC 40 steigt um 2,71%, der Ibex 35 klettert sogar um 3,19% und der FTSE MIB legt um 2,85% zu.  

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