HAMBURG/FRANKFURT (dpa-AFX) - Das größte europäische Luft- und Raumfahrtunternehmen EADS hat Gespräche seiner Großaktionäre über die Neuordnung der Aktionärsstruktur bestätigt. Das Unternehmen beteilige sich 'aktiv' an diesen Gesprächen, teilte der Konzern am Montag mit. Laut einem Bericht der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' (Montag) wollen die an EADS beteiligten Staaten, Frankreich, Deutschland und Spanien, ihren Anteil auf insgesamt knapp 30 Prozent reduzieren. Auf deutscher, französischer und spanischer Seite werden zurzeit noch knapp über 50 Prozent der EADS-Aktien gehalten. In diesem Zusammenhang soll laut der 'Financial Times Deutschland' (Montag) auch EADS selbst mit milliardenschweren Aktienrückkäufen in die Neuordnung eingreifen. Im frühen Handel legten Papiere von EADS um mehr als 1,5 Prozent zu.
Frankreich und Deutschland dominieren im Aktionärskreis und sind seit jeher bestrebt, eine Machtbalance in dem Unternehmen zu wahren, das auch einen bedeutenden Rüstungsanteil hat. Ziel ist offenbar, dass beide Länder mittelbar je zwölf Prozent am Unternehmen halten. Spanien müsste laut 'FAZ' seinen Anteil von 5,6 auf 4 Prozent reduzieren. Zusammen hätten die Staaten demnach 28 Prozent und damit noch Spielraum bis zur Schwelle von 30 Prozent, ab der ein Übernahmeangebot an alle Aktionäre erforderlich wäre.
ZUSTIMMUNG DER AKTIONÄRE ERFORDERLICH
Die derzeit diskutierten potenziellen Veränderungen bedürfen laut EADS voraussichtlich der Zustimmung der Aktionäre der Gesellschaft. Eine weitere Mitteilung werde zu 'gegebener Zeit' erfolgen. Laut 'FTD' könnte EADS selbst Anteile aufkaufen, die derzeit noch von den privaten Großaktionären, Daimler und der Mediengruppe Lagardere , gehalten werden. Während der deutsche Autobauer ein Paket von 15 Prozent hält, besitzt Lagardere rund 7,5 Prozent der Anteile.
Mit einem Liquiditätsbestand von acht Milliarden Euro Stand Ende September hätte der Konzern laut 'FTD' genügend Spielraum, selbst aktiv zu werden. Im Mittelpunkt sollen laut dem Medienbericht die Anteile von Daimler und Lagardere stehen. Bislang hält Daimler mit 15 Prozent den größten Anteil an der insgesamt knapp 22,5 Prozent großen deutschen Beteiligung. Die Stuttgarter wollen die Hälfte ihrer Papiere bis Jahresende verkaufen, der Bund soll sie übernehmen. Die übrigen deutschen Anteile hält das sogenannte Dedalus-Konsortium privater Banken. Ein Teil davon liegt bereits bei der KfW Bankengruppe.
FUSIONSGESPRÄCHE GESCHEITERT
EADS-Chef Thomas Enders will ein Unternehmen mit möglichst wenig politischen Einfluss formen. Der Versuch, EADS deshalb mit dem britischen Rüstungskonzern BAE Systems zu fusionieren,war aber kürzlich gescheitert. Der französische Staat hält über eine Staatsholding knapp 15 Prozent./jha/fn/fbr
Frankreich und Deutschland dominieren im Aktionärskreis und sind seit jeher bestrebt, eine Machtbalance in dem Unternehmen zu wahren, das auch einen bedeutenden Rüstungsanteil hat. Ziel ist offenbar, dass beide Länder mittelbar je zwölf Prozent am Unternehmen halten. Spanien müsste laut 'FAZ' seinen Anteil von 5,6 auf 4 Prozent reduzieren. Zusammen hätten die Staaten demnach 28 Prozent und damit noch Spielraum bis zur Schwelle von 30 Prozent, ab der ein Übernahmeangebot an alle Aktionäre erforderlich wäre.
ZUSTIMMUNG DER AKTIONÄRE ERFORDERLICH
Die derzeit diskutierten potenziellen Veränderungen bedürfen laut EADS voraussichtlich der Zustimmung der Aktionäre der Gesellschaft. Eine weitere Mitteilung werde zu 'gegebener Zeit' erfolgen. Laut 'FTD' könnte EADS selbst Anteile aufkaufen, die derzeit noch von den privaten Großaktionären, Daimler
Mit einem Liquiditätsbestand von acht Milliarden Euro Stand Ende September hätte der Konzern laut 'FTD' genügend Spielraum, selbst aktiv zu werden. Im Mittelpunkt sollen laut dem Medienbericht die Anteile von Daimler und Lagardere stehen. Bislang hält Daimler mit 15 Prozent den größten Anteil an der insgesamt knapp 22,5 Prozent großen deutschen Beteiligung. Die Stuttgarter wollen die Hälfte ihrer Papiere bis Jahresende verkaufen, der Bund soll sie übernehmen. Die übrigen deutschen Anteile hält das sogenannte Dedalus-Konsortium privater Banken. Ein Teil davon liegt bereits bei der KfW Bankengruppe.
FUSIONSGESPRÄCHE GESCHEITERT
EADS-Chef Thomas Enders will ein Unternehmen mit möglichst wenig politischen Einfluss formen. Der Versuch, EADS deshalb mit dem britischen Rüstungskonzern BAE Systems