FRANKFURT (dpa-AFX) - Die gewonnene Vertrauensabstimmung der italienischen Regierung im Senat hat den Eurokurs am Mittwoch über die Marke von 1,36 Dollar steigen lassen. Die europäische Gemeinschaftswährung erreichte am Nachmittag mit 1,3607 US-Dollar den höchsten Stand seit Anfang Februar. Am späten Nachmittag fiel die Gemeinschaftswährung nur leicht zurück und wurde mit 1,3589 Dollar gehandelt. Im frühen Handel hatte der Euro nur knapp über der Marke von 1,35 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3515 (Dienstag: 1,3554) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7399 (0,7378) Euro.
'Die Fortsetzung der Regierung in Rom hat auch das Vertrauen in die Eurozone insgesamt gestärkt', sagte Christian Schulz, Volkswirt bei der Berenberg Bank. Ministerpräsident Enrico Letta gewann mit Hilfe von Silvio Berlusconis Partei Volk der Freiheit (PdL) die Vertrauensabstimmung im Senat. Berlusconi hatte ihm zuvor nach einem überraschenden Schwenk die Unterstützung der PdL zugesagt und die Regierung damit vor dem drohenden Aus bewahrt. 'Die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone wird so vor einem Machtvakuum bewahrt', sagte Schulz. Das zuletzt gestiegene Vertrauen in die Eurozone werde so nicht gefährdet.
Dagegen bewegte EZB-Präsident Mario Draghi bei seiner monatlichen Pressekonferenz die Märkte kaum. 'Draghi hat vor allem die wirtschaftlichen Risiken betont', sagte Schulz. Er versuche so die Zinsen an den Märkten zu drücken. Neue geldpolitische Entscheidungen wurden nicht getroffen. Angesichts der Entwicklungen in Italien sei die EZB in den Hintergrund getreten, sagte Schulz.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,8341 (0,8345) britische Pfund , 131,76 (132,60) japanische Yen und 1,2241 (1,2253) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1.306,25 (1.290,75) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 30.270,00 (31.110,00) Euro./jsl/jkr/he