ISTANBUL/FRANKFURT (dpa-AFX) - Der eskalierte politische Streit zwischen den USA und der Türkei hat die türkische Börse und Währung der Türkei am Montag erheblich belastet. Die Börse in Istanbul gab am Vormittag zeitweise mehr als vier Prozent nach, die türkische Lira geriet zu vielen wichtigen Währungen unter Druck. Auslöser war, dass die USA und die Türkei am Wochenende die gegenseitige Visavergabe ausgesetzt haben.
Hintergrund des Visastreits ist die Festnahme eines amerikanischen Angestellten der US-Botschaft in Istanbul. Dem Angestellten, der türkischer Staatsbürger ist, werden Spionage und Zugehörigkeit zur Gülen-Bewegung vorgeworfen. Die Bewegung wird von der türkischen Regierung für den Putschversuch im vergangenen Jahr verantwortlich gemacht. Seither hat die türkische Regierung eine Vielzahl von Beschuldigten verhaftet und inhaftiert. Der türkische Börsenindex ISE 100 gab zuletzt um 3,6 Prozent nach, zum Handelsstart waren es deutlich mehr als vier Prozent gewesen. Die Landeswährung Lira verlor gegenüber Euro und Dollar zuletzt jeweils rund zwei Prozent an Wert. Im asiatischen Handel waren die Verluste wesentlich höher gewesen. Die Renditen und Risikoaufschläge für türkische Staatsanleihen, die in der Landeswährung gehandelt werden, stiegen deutlich an.