Der Black Friday beginnt jetzt! Holen Sie sich 60% RABATT auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

GESAMT-ROUNDUP: Russische Truppen bleiben in Belarus - Westen warnt vor Krieg

Veröffentlicht am 20.02.2022, 16:11
© Reuters.
LHAG
-

KIEW/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Gefahr eines Krieges in Europa wächst. Russische Soldaten bleiben in Belarus länger als zuvor angekündigt - und damit unweit von der Grenze zur Ukraine. Der Westen hatte mit einem Abzug nach dem Ende eines Manövers am Sonntag gerechnet. Der Ukraine-Konflikt bestimmte auch die Agenda der Münchner Sicherheitskonferenz am Wochenende - die erstmals seit Jahren ohne Vertreter aus Moskau stattfand. Stattdessen testete Russland unter Aufsicht von Präsident Wladimir Putin am Samstag atomwaffenfähige Raketen.

Russland hat nach westlichen Angaben etwa 150 000 Soldaten an der Grenze zum Nachbarland Ukraine zusammengezogen, streitet aber Angriffspläne ab. In den vergangenen Tagen verschärfte sich die Lage vor allem entlang der Frontlinie im Südosten der Ukraine zwischen der ukrainischen Armee und den von Moskau unterstützten Separatisten, die die Gebiete Donezk und Luhansk schon seit Jahren kontrollieren.

Das gesamte Wochenende über meldeten beide Seiten Gefechte. Die Separatisten im Gebiet Luhansk sprachen von zwei getöteten Zivilisten beim Beschuss von Wohnhäusern durch die Armee. Die Regierungstruppen wiederum beklagten zwei Tote in ihren Reihen. Beide Seiten wiesen sich gegenseitig die Schuld zu. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Seit 2014 stehen sich die Armee und die von Russland unterstützten Separatisten im Osten der Ukraine gegenüber. Die Aufständischen kündigten nun eine allgemeine Mobilmachung an.

Der Kremlchef beaufsichtigte am Wochenende als Demonstration der Stärke von Moskau aus ein Manöver mit Nuklearraketen. Die Armee schoss dem Kreml zufolge etwa ballistische Raketen und Marschflugkörper ab, zudem eine Hyperschallrakete vom Typ Kinschal (Dolch). Im Kreml mit dabei war der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko. Nach Darstellung aus Minsk hatten dabei beide entschieden, dass die Armeen beider Länder weiter in Belarus üben.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte am Samstag: "Alle Zeichen deuten darauf hin, dass Russland einen vollständigen Angriff auf die Ukraine plant." Er sprach von einem fortgesetzten militärischen Aufmarsch. Der ukrainische Präsident Wolodymy Selenskyj sagte auf der Sicherheitskonferenz, sein Land werde sich gegen einen Angriff verteidigen, aber: "Wir möchten eine diplomatische Lösung statt eines militärischen Konflikts." Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron telefonierte zweimal mit Selenskyj - und einmal mit Putin.

Im Westen wird befürchtet, dass Putin die Kämpfe in der Ostukraine als einen Vorwand für einen Einmarsch nutzen könnte, um die prorussische Bevölkerung in der Ostukraine zu schützen.

US-Vizepräsidentin Harris sprach von einem "Drehbuch russischer Aggression". Der britische Premierminister Boris Johnson warf Moskau vor, ein "Spinnennetz an Falschinformationen" aufzubauen.

"In Europa droht wieder ein Krieg", sagte Bundeskanzler Olaf Scholz auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Bei Verhandlungen mit Russland müsse zwischen unhaltbaren Forderungen Moskaus und legitimen Sicherheitsinteressen unterschieden werden. Russland verlangt einen Verzicht eines Nato-Beitritts der Ukraine. Das Militärbündnis weist diese Forderung strikt zurück.

Für den Fall eines Einmarsches in die Ukraine drohten Teilnehmer der Sicherheitskonferenz der russischen Führung erneut mit Vergeltung. Die EU und ihre transatlantischen Partner arbeiteten weiter an einem Paket finanzieller und wirtschaftlicher Sanktionen, auch in Sachen Energie und Spitzentechnologie, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Moskau weist Kriegspläne seit Wochen zurück.

Die Bundesregierung rief angesichts der Zuspitzung der Krise alle Deutschen "dringend" auf, die Ukraine sofort zu verlassen: "Eine militärische Auseinandersetzung ist jederzeit möglich." Frankreich und Österreich forderten ebenso ihre Bürger zum Verlassen der Ukraine auf. Die Schweiz beschränkte es auf die Ostukraine, wo es zu den Gefechten zwischen Armee und Separatisten kommt. Die Nato zog zuvor bereits Mitarbeiter aus ihrer Vertretung in Kiew ab. Die Lufthansa (DE:LHAG) Airlines der Lufthansa Group setzt von kommenden Montag an die regulären Flüge von und nach Kiew sowie in die ukrainische Schwarzmeerstadt Odessa vorerst bis Ende Februar aus.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.