Berlin, 09. Jan (Reuters) - Die Grünen würden nach den Worten ihrer Fraktionsvorsitzenden Katrin Göring-Eckardt nach der Bundestagswahl eine grün-rot-rote einer schwarz-grünen Koalition vorziehen. "Generell ist immer ein Bündnis besser, bei dem Grün vorne steht", sagte sie den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" (Samstagausgaben). Auf die Frage, ob sich die Linke als Regierungspartner auf Bundesebene eigne, sagte sie der Mediengruppe, dass sich die Linkspartei um ihre Regierungsfähigkeit selbst kümmern müsse. Sie fügte hinzu, dass jede Regierung mit den Grünen sei besser als eine Regierung ohne die Grünen. "Das kann man in den Ländern gut sehen - Rot-Rot-Grün in Thüringen, Grün-Schwarz in Baden-Württemberg - und das gilt dann auch im Bund." Eine weitere große Koalition dürfe es nicht geben. "Es geht darum, endlich echte Veränderungen umzusetzen."
Auf die Frage, ob sie sich den Bewerber um den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, als schwarz-grünen Kanzler vorstellen könne, antwortete die Fraktionschefin: "Auch Herr Merz wird sich bei seiner Bewerbung um den CDU-Vorsitz schon mal Gedanken machen, wie er sich als Vizekanzler aufstellen würde." Göring-Eckardt bekräftigte das Ziel der Grünen, die Bundeskanzlerin oder den Bundeskanzler zu stellen: "Die Union wird in eine ganz andere Situation kommen, wenn den Menschen klarwird, dass Angela Merkel tatsächlich geht. Deswegen halten wir unser Ziel auch für realistisch." Die Entscheidung, ob Annalena Baerbock oder Robert Habeck die Grünen in die Bundestagswahl führe, werde im Frühjahr getroffen. "Beide können es. Das ist ein Luxusproblem", sagte sie. (Bearbeitet von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter der Telefonnummer +49 30 2201 33711 oder +49 30 2201 33702)