LONDON (dpa-AFX) - Bei der Aufarbeitung des Libor-Skandals um manipulierte Zinssätze steht einem Pressebericht zufolge die nächste Einigung bevor. Die niederländische Rabobank befindet sich kurz vor einem Vergleich mit den Behörden in den USA, Großbritannien und im Heimatland, wie die 'Financial Times ' (Freitag) unter Berufung auf informierte Personen berichtet. Demnach könne die Strafe im Oktober verkündet werden. Der Zeitung zufolge dürfte sie niedriger liegen als bei der Royal Bank of Scotland (RBS) , die im Februar gut 600 Millionen US-Dollar bezahlt hatte.
Die Rabobank hatte in der Bilanz für das erste Halbjahr einen nicht genau bezifferten Betrag für den Libor-Skandal zur Seite gelegt. Das war ein Grund für den Gewinnrückgang um 175 Millionen auf 1,1 Milliarden Euro. Die Niederländer haben wegen des Falls bereits mehrere Beschäftigte gefeuert. Sie sollen an der versuchten Verschiebung der Referenzzinssätze beteiligt gewesen sein.
Erst am Mittwoch war das britische Brokerhaus Icap wegen seiner Verwicklung in den Skandal von den Aufsichtsbehörden zu einer Strafe von 88 Millionen US-Dollar verurteilt worden. Im vergangenen Jahr war herausgekommen, dass Mitarbeiter mehrerer Großbanken den Satz jahrelang mit falschen Angaben verschoben hatten, um höhere Gewinne einzustreichen. Barclays , UBS und die RBS wurden bereits zur Verantwortung gezogen und zahlten insgesamt rund 2,5 Milliarden Dollar.
Die Ermittlungen gegen zahlreiche weitere Institute laufen, darunter auch gegen die Deutsche Bank. Beobachter rechnen damit, dass in den nächsten Monaten zahlreiche Vergleiche verkündet werden.
Der täglich in London festgestellte Liborsatz gibt an, zu welchen Konditionen sich Banken untereinander Geld leihen. Er wird aus den wenig kontrollierten Eingaben von einigen Kreditinstituten gebildet. Schon winzige Veränderungen können dabei große Wirkungen haben, denn der Libor wird als Grundlage für eine große Zahl an Finanzgeschäften herangezogen. Sie reichen von Krediten für Häuslebauer bis hin zu komplexen Derivategeschäften./enl/mmb/stw
Die Rabobank hatte in der Bilanz für das erste Halbjahr einen nicht genau bezifferten Betrag für den Libor-Skandal zur Seite gelegt. Das war ein Grund für den Gewinnrückgang um 175 Millionen auf 1,1 Milliarden Euro. Die Niederländer haben wegen des Falls bereits mehrere Beschäftigte gefeuert. Sie sollen an der versuchten Verschiebung der Referenzzinssätze beteiligt gewesen sein.
Erst am Mittwoch war das britische Brokerhaus Icap wegen seiner Verwicklung in den Skandal von den Aufsichtsbehörden zu einer Strafe von 88 Millionen US-Dollar verurteilt worden. Im vergangenen Jahr war herausgekommen, dass Mitarbeiter mehrerer Großbanken den Satz jahrelang mit falschen Angaben verschoben hatten, um höhere Gewinne einzustreichen. Barclays
Die Ermittlungen gegen zahlreiche weitere Institute laufen, darunter auch gegen die Deutsche Bank
Der täglich in London festgestellte Liborsatz gibt an, zu welchen Konditionen sich Banken untereinander Geld leihen. Er wird aus den wenig kontrollierten Eingaben von einigen Kreditinstituten gebildet. Schon winzige Veränderungen können dabei große Wirkungen haben, denn der Libor wird als Grundlage für eine große Zahl an Finanzgeschäften herangezogen. Sie reichen von Krediten für Häuslebauer bis hin zu komplexen Derivategeschäften./enl/mmb/stw