Berlin, 14. Okt (Reuters) - Nach dem Einmarsch türkischer Truppen im Nordosten Syriens vertagt Volkswagen VOWG.DE VOWG_p.DE einem Bericht des "Handelsblatt" zufolge die Entscheidung über ein neues Werk in der Türkei. In diesem Umfeld könne es kein Votum für das Land geben, berichtete die Zeitung am Montagabend unter Berufung auf Konzernkreise. Die Unterschrift unter den Verträgen werde es daher vorerst nicht geben. Ein VW-Sprecher erklärte laut "Handelsblatt" auf Anfrage: "Wir beobachten die Situation mit großer Sorge". Er verwies demnach darauf, dass sich die Standortentscheidung in der finalen Phase befinde. Zu Details habe sich VW nicht geäußert, so die Zeitung.
Volkswagen hatte monatelang über das Werk verhandelt und einen Vertragsabschluss für Anfang Oktober in Aussicht gestellt. Die Türkei startete vergangene Woche im syrischen Grenzgebiet eine Militäroffensive gegen die Kurdenmiliz YPG. Am Montag zeigte sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan trotz internationaler Kritik entschlossen, den Einsatz fortzusetzen, bis "der endgültige Sieg errungen" sei. US-Präsident Donald Trump kündigte unterdessen Sanktionen gegen die Türkei, den Abbruch von Handelsgesprächen und die Anhebung von Zöllen auf türkischen Stahl an. (Reporterin: Elke Ahlswede redigiert von Birgit Mittwollen Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1236 oder 030-2888 5168)