Brüssel, 23. Sep (Reuters) - Unmittelbar vor Beginn des EU-Sondergipfels haben die Präsidenten von EU-Kommission und EU-Parlament Entscheidungen der Mitgliedsländer in der Flüchtlingskrise gefordert. "Es gab genug Worte, wir müssen sie jetzt mit ehrgeizigem Handeln verbinden", sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am Mittwoch in Brüssel. Er kündigte weitere Vorschläge gegenüber den EU-Staats- und Regierungschefs am Abend an. Die Finanzmittel zur Bewältigung der Krise werde die EU-Kommission auf über neun Milliarden Euro verdoppeln. So sollten unter anderem die zuständigen EU-Agenturen im kommenden Jahr 600 Millionen Euro und die an die EU grenzenden Staaten, darunter die Türkei, bis zu eine Milliarde Euro erhalten.
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz forderte von den EU-Staaten, eine Einigung und gemeinsame Ergebnisse zu erzielen. Der heutige Tag entscheide mit über den weiteren Weg der Europäischen Union. Juncker sagte, er schließe "total" aus, dass der am Dienstagabend getroffene Mehrheitsbeschluss der EU-Innenminister zur Verteilung von 120.000 Flüchtlingen noch einmal aufgeschnürt werde. Vier osteuropäische Staaten hatten sich dem Beschluss widersetzt. ID:nL5N11T20I