uwait-Stadt/Dubai/London (Reuters) - Kuwaits Staatsoberhaupt Emir Scheich Sabah al-Ahmad al-Sabah ist nach Angaben seines Büros im Alter von 91 Jahren gestorben
Die Todesnachricht wurde am Dienstag im staatlichen Fernsehen verlesen. Designierter Nachfolger ist sein 83-jähriger Bruder, Kronprinz Scheich Nauaf al-Ahmad al-Sabah, von dem eine Fortführung der Außen- und Wirtschaftspolitik des Öl-Produzenten und US-Verbündeten erwartet wird. “Die Nachfolge sollte vergleichsweise reibungslos verlaufen”, sagte der auf Schwellenländer spezialisierte Analyst Raza Agha von Legal & General Investment Management. Der bisherige Kronprinz habe zeitweilig bereits die Amtsgeschäfte übernommen.
Scheich Sabah hatte das arabische Land seit 2006 regiert und mehr als 50 Jahre die Außenpolitik gelenkt. Er versuchte dabei trotz einer engeren Verbindung zu Saudi-Arabien ein Gleichgewicht mit den größeren Staaten in der Region zu finden. Kuwait knüpfte dabei neue Beziehungen zum ehemaligen Besatzer Irak und blieb mit dem Iran - dem Erzrivalen von Saudi-Arabien - im Dialog. Scheich Sabah bemühte sich zudem, im Konflikt zwischen Saudi-Arabien und Katar zu vermitteln. Er setzte sich zudem für humanitäre Hilfe für die syrische Bevölkerung im dortigen Bürgerkrieg ein.
Der Aktienmarkt in Kuwait gab am Dienstag zunächst um 2,2 Prozent nach, die Landeswährung verlor zum Dollar. Allerdings blieben die auf Dollar lautenden Staatsanleihen stabil. Die Ratingagentur Moody’s hatte die Bonitätsnote des Opec-Mitglieds jüngst um zwei Stufen auf “A1” von “Aa2” gesenkt und dies unter anderem mit höheren Liquiditätsrisiken begründet. Die Regierung will ein Gesetz verabschieden, das die Ausgabe internationaler Anleihen erlaubt, um dem Problem zu begegnen. Kuwaits Staatsfinanzen sind durch den vergleichsweise niedrigeren Öl-Preis und der Coronavirus-Epidemie unter Druck geraten. Das Land ist Sitz eines der weltgrößten staatlichen Investmentfonds, die Kuwait Investment Authority.