VILNIUS (dpa-AFX) - Litauens Regierungschefin Ingrida Simonyte hat die Entscheidung der USA begrüßt, angesichts der jüngsten Eskalation im Ukraine-Konflikt zusätzliche Truppen und Ausrüstung in die baltischen Staaten zu verlegen. "Es ist sehr wichtig und kommt im Grunde als Antwort auf das Thema, das wir seit einiger Zeit aufgeworfen haben", sagte sie der Agentur BNS zufolge am Mittwoch in Vilnius.
Weil russische Soldaten im benachbarten Belarus auf unbestimmte Zeit verblieben, ändere dies die Sicherheitslage in der Region, so Simonyte. Verteidigung und Abschreckung müssten daher schnell zusätzliche Aufmerksamkeit erhalten.
Die drei baltischen EU- und Nato-Mitglieder grenzen alle an Russland, Lettland und Litauen zudem an Russlands Verbündeten Belarus. Moskau hatte zuletzt angekündigt, ein Anfang Februar begonnenes Manöver mit Belarus auf unbestimmte Zeit zu verlängern. Nach Einschätzung der Nato dürften damit mehrere Zehntausend russische Soldaten einschließlich moderner Waffensysteme vorerst in dem Land bleiben.
Die US-Regierung hatte am Dienstag die Verlegung von zusätzlichen Soldaten sowie von Ausrüstung nach Osteuropa angekündigt. Demnach soll ein rund 800 Mann starkes Infanteriebataillon von Italien in die baltischen Staaten verlegt werden. Auch Kampfhubschrauber sollen in die Region geschickt werden.
Die USA verlegen seit 2014 im Rotationsverfahren Einheiten für Manöver an die Nato-Ostgrenze. Neben US-Soldaten sind auch deutsche Truppen in Litauen präsent: Die Bundeswehr führt auf dem Stützpunkt Rukla einen Nato-Gefechtsverband, der zuletzt verstärkt wurde.