Berlin/Washington (Reuters) - Bundesaußenminister Heiko Maas geht nach einem Treffen mit US-Sicherheitsberater John Bolton nicht davon aus, dass Europa und die USA beim Atomabkommen mit dem Iran ohne weiteres zu einer Linie finden.
"Wir machen uns, was den weiteren Weg angeht, durchaus Sorgen für das transatlantische Verhältnis", sagte Maas am Mittwoch in Washington. Amerika sei ein wichtiger Partner. Darum sei vereinbart worden, in einem Dialog zu bleiben, in dem unterschiedliche Auffassungen offen ausgetragen würden. "Das wird sicherlich bei den weiteren Entwicklungen, den weiteren Diskussionen um das Atomabkommen mit dem Iran schwierig sein."
Maas sagte, er habe deutlich gemacht, dass die Europäer in dem Abkommen bleiben wollten. Dies sei im Sicherheitsinteresse Deutschlands und Europas. "Wir wollen eine Veränderung des Verhaltens des Irans, auch was das ballistische Raketenprogramm angeht, was die Rolle des Irans etwa in Syrien angeht. Aber wir wollen das auf der Basis des bestehenden Atomabkommens."
US-Präsident Donald Trump hatte den Ausstieg seines Landes aus dem Atomabkommen erklärt. Außenminister Mike Pompeo verlangte vom Iran zuletzt die Aufgabe des Atomprogramms und Einschränkungen bei der Raketenentwicklung. Am Mittwoch äußerte er sich dennoch zuversichtlich, dass sein Land und Europa einen gemeinsamen Ansatz finden.