Berlin (Reuters) - Deutschland will sich bei der UN-Vollversammlung für eine Stärkung des Multilateralismus einsetzen, der unter anderem durch die "America-First"-Politik von US-Präsident Donald Trump unter Druck geraten ist.
"Die Vereinten Nationen stehen im Mittelpunkt des multilateralen Systems", sagte Außenminister Heiko Maas am Montagabend vor dem Abflug nach New York. "Wir leben in einer Zeit, in der wir mehr internationale Ordnung, mehr Verlässlichkeit, mehr Vertrauen in unsere gemeinsamen Regeln brauchen. Die Vereinten Nationen sind so stark, gerecht und effektiv, wie ihre Mitglieder sie machen." Deutschland werde sich für starke UN einsetzen.
Am Dienstag beginnt in New York die Generaldebatte, Trump will noch am gleichen Tag das Wort ergreifen. "Es ist nicht so, dass Multilateralismus nicht funktionieren könnte", stimmte die US-Botschafterin bei den UN, Nikki Haley, schon vor einigen Tagen das Publikum auf Trumps Rede ein. "Aber die nationale Souveränität hat Vorrang gegenüber all dem."
Deutschland hat es sich zur Aufgabe gemacht, während seiner Mitgliedschaft im UN-Sicherheitsrat in den kommenden beiden Jahren gerade den Multilateralismus wieder zu stärken. Maas wird voraussichtlich am Freitag vor der Vollversammlung sprechen, zu der rund 130 Staats- und Regierungschefs in New York erwartet werden.