Berlin, 09. Apr (Reuters) - Mehr als 50 Unions-Bundestagsabgeordnete fordern eine Mitsprache der Fraktion bei der Entscheidung über den Kanzlerkandidaten der Union. "Als Mitglieder einer selbstbewussten CDU/CSU-Bundestagsfraktion erwarten wir, dass, bevor eine Festlegung dieser Tragweite verkündet wird, in einer parteiübergreifenden Fraktionssitzung von CDU und CSU darüber diskutiert und im Zweifel auch dort entschieden wird", heißt es in einer Erklärung, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.
Die Erklärung sei bisher von 54 Parlamentariern unterzeichnet und sei für weitere Unterschriften offen, heißt es im Organisatorenkreis. Zu den Unterzeichnern gehören der Chef des Parlamentskreises Mittelstand, Christian von Stetten, der Vorsitzende des Europaausschusses, Gunther Krichbaum, die brandenburgische Abgeordnete Jana Schimke, die nordrhein-westfälische CDU-Politikerin Sylvia Pantel und die Bremer Parlamentarerin Elisabeth Motschmann.
Bisher haben der CDU-Vorsitzender Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder vereinbart, dass sie untereinander und einvernehmlich ausmachen, wer als Kanzlerkandidat der Union in die Bundestagswahl ziehen soll. Es gibt aber in der CDU sowohl Vorbehalte gegenüber Laschet als auch gegenüber Söder. Beide treten am Sonntag vor dem geschäftsführenden Vorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion auf.