Berlin, 26. Apr (Reuters) - Die Spitzen von Bund und Länder haben sich am Montag über Fragen der Impfkampagne beraten, aber keine Beschlüsse gefasst. "Es war eine Ministerpräsidentenkonferenz der Hoffnung", sagten sowohl Kanzlerin Angela Merkel (CDU) als auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montagabend nach den Beratungen und verwiesen auf die steigende Zahl der Geimpften. "Aber wir dürfen die Gegenwart nicht vergessen", fügte die Kanzlerin hinzu und verwies etwa auf die Lage auf den Intensivstationen. Die 16 Ministerpräsidenten und die Kanzlerin hatten zuvor etwa darüber beraten, wann und in welchen Bereichen Geimpfte, Genesene und Getestete gleichgestellt werden sollen. Merkel verwies darauf, dass es noch eine schwierige gesellschaftliche Debatte in der Übergangsphase geben werde, wenn nur ein Teil der Bevölkerung geimpft sei. "Mit dieser Frage müssen wir sehr sensibel umgehen", mahnte die Kanzlerin. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) forderte, dass Bundesregierung und Bundestag im Mai eine entsprechende Verordnung beschließen sollten. Söder drängte darauf, den Geimpften Rechte so schnell wie möglich zurückzugeben.
Einig waren sich Merkel und CSU-Chef Söder, dass die Impfpriorisierung mit dem laufenden Fortschritt beim Impfen "im Mai oder Juni" aufgehoben werden kann. Ab Juni sollten auch die Betriebsärzte verstärkt zum Impfen herangezogen werden, kündigte die Kanzlerin an.