Berlin, 10. Nov (Reuters) - Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Österreichs Kanzler Sebastian Kurz haben einen entschlossenen Kampf gegen islamistische Attentäter gefordert. Macron plädierte dabei ebenso wie Kurz für strengere Kontrollen der EU-Außengrenzen. Er sprach sich des Weiteren für eine Reform der EU-Binnengrenzen aus. "Wir können unsere Grenzen nicht weiter offen halten, wenn wir die Schengen-Regeln nicht grundlegend reformieren", sagte er. Die EU-Innenminister wollen am Freitag über weitere Schritte beraten.
Kurz sagte, dass es bereits viele tausend islamistische Gefährder in Europa gebe. "Das sind tickende Zeitbomben", sagte er mit Blick auf Islamisten, die bald aus Gefängnissen entlassen würden. Deshalb müsse man deren Freiheit einschränken. Merkel betonte, es sei wichtig, mit anderen islamischen Ländern über einen Kampf gegen radikale Islamisten zu reden. Wichtig sei zudem eine Imam-Ausbildung in allen EU-Staaten, um eine Radikalisierung in Moscheen zu verhindern. Es sei zudem wichtig, gegen islamistischen Hass im Internet vorzugehen.
"Es ist ein Kampf zwischen Zivilisation und Barbarismus", sagte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte. Auslöser der von Macron und Kurz initiierten Konferenzschalte, an der auch die EU-Spitzen teilnahmen, waren islamistisch motivierte Attentate in Nizza, Wien und Dresden.